In einem Brief fordern acht niederländische und deutsche Wattenmeerinseln die Regierung in Den Haag auf, keine neue Förderung zu erlauben.
Der Anlass ist ein Fördervorhaben bei der niederländischen Insel Schiermonnikoog nahe der deutschen Seegrenze. Es laufen Planungen des niederländischen Unternehmens ONE-Dyas. Dieses will Erdgas aus einem Feld zwischen den Inseln Schiermonnikoog und Borkum fördern und dazu eine Plattform auf See errichten.
Teile des Erdgasfeldes befinden sich auf deutschem Hoheitsgebiet. Die Plattform soll im niederländischen Küstenmeer liegen, aber nur etwa 500 Meter von den deutschen Hoheitsgewässern entfernt und ungefähr 20 Kilometer vor der Küste Borkums.
Weltnaturerbe Wattenmeer schützen
"Wir sollten keine neuen Bohrungen auf der Suche nach einer alten, umweltschädlichen Energiequelle vornehmen", teilten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der niederländischen Inseln Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland, Schiermonnikoog sowie die der drei westlichen Ostfriesischen Inseln Borkum, Juist und Norderney mit.
Die Inselvertreter verwiesen in dem Brief an die niederländische Umweltministerin Christianne van der Wal-Zeggelink darauf, dass das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer eines besonderen Schutzes bedürfe. Der Bau der Bohrinsel gefährde das empfindliche Ökosystem und die Lebensgrundlage der dort lebenden Menschen. Zudem widerspreche eine Erdgasförderung den Klimazielen der Niederlande und Deutschlands.
Auch die Landesregierung in Hannover sieht das Vorhaben kritisch. Sie will Bohrungen nach Öl und Gas im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer verbieten. Eine dafür notwendige Änderung des Wattenmeergesetzes wurde im Dezember in die Verbändebeteiligung gegeben.