Kurzfristig wurde aufgeatmet an der Wattenmeerküste – es konnten weniger Vögel registriert werden, die an der Vogelgrippe verendeten. Nun nehmen die Zahlen wieder zu.
"Nach dem Jahreswechsel flaute die Zahl der Totfunde deutlich ab, im April wurde aber vor allem am Dollart wieder eine auffallende Zunahme gemeldet", teilten die Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit. Die Vogelgrippe greift wieder vermehrt um sich. Die zweite Welle des Virus habe vor allem die Region um den Dollart erfasst. Doch auch vom Jadebusen und der Leybucht wurden neue Funde gemeldet. In den Gebieten entlang der Ems-Deiche, am Dollart und auf angrenzenden Gebieten entdeckte man Schätzungen der Kreisverwaltung zufolge knapp 400 tote Wasservögel.
Nicht jeder tote Vogel starb an der Vogelgrippe
Weißwangengänse fielen dabei besonders auf. Allein im Winterhalbjahr 2020/2021 wurden 1.500 tote Vögel dieser Art gefunden. Andere Arten seien dagegen nicht besonders betroffen. Nicht alle toten Vögel würden auch obduziert, erklärt die Nationalparkverwaltung. Es werden lediglich Stichproben einzelner Kadaver-Untersuchungen zum Aufkommen der Vogelgrippe analysiert. Somit müsse auch bedacht werden, dass nicht jeder tote Vogel gleich auf das Virus zurückzuführen sei. Diverse Tiere sterben auch an Altersschwäche oder infolge von Stürmen. Um Daten zu den Vögeln zu sammeln, werden sogenannte Spülsaumkontrollen durchgeführt. Dabei werden tote Wildvögel entlang der Wattenmeerküste und auf den Ostfriesischen Inseln eingesammelt und erfasst.