Feier auf einem Hof im Sommer

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Sigrid Tinz | am

Die perfekte Party planen: Tipps für eine einzigartige (Hof)Feier

Egal ob Hoffest, Jubiläum oder Scheunenfest - für eine gelungene Feier, ohne Stress, ist gute Vorbereitung alles.

Auf Ihrem Hof ist gute Stimmung. Der Geruch von frischen Waffeln sorgt vor allem bei den Kindern für Appetit. Nachdem sie sich auf der extra aufgebauten Hüpfburg ausgetobt haben. Die Eltern stehen am Getränkewagen und unterhalten sich mit Freunden und Nachbarn. Die Sonne lacht, das Wetter spielt mit, es ist eine gelungene Veranstaltung. Für Sie, das Ergebnis einer Arbeit, die bereits einige Monate zuvor begann. Denn wer ein größeres Event plant, sollte rechtzeitig mit den Planungen und der Organisation beginnen.

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Die perfekte Feier - erste Überlegungen

  • Datum festlegen: Prüfen Sie, was am Wunschtermin noch alles los ist: Brückentag, Schützenfest, Einkaufssonntag, WM-Finale. Ob das guten oder schlechten Einfluss haben kann auf Ihre Feier, müssen Sie individuell abwägen. Große Dorffeste veranlassen viele Weggezogene, für das Wochenende in die alte Heimat zu kommen – und dann vielleicht auch zur Jubiläumsfeier Ihres Hofladens. Andererseits sind an einem Wochenende, an dem sonst nichts los ist im Dorf, mehr Menschen auf der Suche nach Freizeitbeschäftigung. Sie können außerdem leichter Helfer und Helferinnen rekrutieren, weil die auch noch nichts vorhaben und die lokalen Medien werden eher über kleine Events berichten, wenn der Terminkalender noch nicht schon voll ist mit was Großem.
  • Bürokratische Formalitäten klären: Sollten Sie Lebensmittel und Getränke anbieten, unterliegt die Veranstaltung dem so genannten Gaststättengesetz und muss beim Ordnungsamt angemeldet werden. Dort erkundigen Sie sich am besten auch gleich nach weiteren möglichen rechtlichen Aspekten. Bei einem Fest mit Publikumsverkehr gibt es vom Spuckschutz beim Kuchenbüffet bis zum Hinweisschild zum Jugendschutz noch so einiges zu beachten. Wie ist die Parkplatzsituation oder ist es möglich, die Straße vorm Vereinsheim für den Tag sperren zu lassen, um dort Tische und Bänke aufzustellen?
  • Musik und Technik: Spielt Musik auf Ihrem Fest, egal ob live oder vom Band, müssen Sie das bei der Gema anmelden. Organisieren Sie außerdem rechtzeitig nicht nur Künstler, sondern auch die Technik; und jemanden der sich damit auskennt.
  • Versicherung: Es kann immer was passieren, ob beim Kirschenpflücken oder Kistenklettern, es kann auch einfach jemand stolpern. Ein Unfall sollte nicht zu Ihrem finanziellen – und vor allem privaten – Problem werden. Es gibt maßgeschneiderte Vereinsschutzbriefe, die nicht viel kosten, aber genau solche Dinge abdecken. Auch spezielle Veranstaltungshaftpflichtversicherungen gibt es. Sie werden nur für die paar Tage abgeschlossen. Haben Sie bereits eine Versicherung, klären Sie vorher, ob und was diese wie abdeckt.
  • Finanzen: Feiern kostet Geld. Machen Sie Kassensturz, dann wissen Sie, was Sie sich leisten können: Tische und Bänke einfach ausleihen oder bei Vereinsmitgliedern ausleihen? Den Parkplatzservice an einen Dienstleister vergeben oder im Bekanntenkreis junge Leute für ein kleines Taschengeld motivieren?

Entscheiden Sie, ob Sie am Ende der Veranstaltung Geld verdient haben wollen, oder nur nicht im Minus stehen sollten. Danach entscheidet sich, was eine Cola, ein Bier kosten wird und wie die Bratwurstpreise gestaltet werden müssen. Und ob Sie die Zeit bis zur Feier nutzen wollen, Gelder einzusammeln.

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Es ist noch viel zu tun - düt un dat für de Fier

  • Werbung: Entwerfen Sie Plakate und kleine Flyer zum Auslegen und Mitnehmen. Ideal ist dafür nicht zu dickes Papier im Postkartenformat, das sich viele Leute an den Kühlschrank heften. Überlegen Sie vorher, wo Ihre Zielgruppe die Werbung am besten findet. An der Pinnwand im Supermarkt, in der Berufsschule des Neffen, im Rathaus, beim Bäcker, im Sportverein, im Bürgerbus. Auch eine gute Idee: sogenannte Sharepics für Social Media, also fertige kleine Bilder, die jeder und jede einfach online teilen kann. Die verschicken Sie dann reichlich mit der Bitte zum Teilen und Weitersagen. Wichtig ist, dass die nötigen Infos draufstehen, Ort, Zeit, Anlass, ob man sich anmelden muss und wenn ja wo; und wo es noch mehr Infos gibt. Was alles Tolles geboten wird auf Ihrem Fest, schreiben Sie selbstverständlich ebenfalls.
  • Darbietungen und Attraktionen: Auch das muss natürlich geplant werden. Als Aktivitäten beliebte und bewährte Klassiker wie Kistenrutsche, Flohmarkt und Kinderschminken? Oder wie wäre es mit Hennatattoos oder Menschenkicker? Statt der üblichen Tombola vielleicht eine lustig inszenierte Versteigerung von Sachspenden? Wichtig ist, dass für jede Station und jeden Programmpunkt jemand zuständig ist, der die Abläufe genauer plant, Material besorgt und Helfer, Betreuer und Aufsicht einteilt. Denken Sie auch an ruhige Ecken. Viele Kinder freuen sich über einen Bereich mit Lego und Malsachen genauso wie über wilde Wasserspielangebote. Heu und Stroh in Bettbezügen ergibt Sitzsäcke im Landhausstil, auf denen sich die ganz Kleinen auch einfach mal ausruhen können. Auch ältere Gäste freuen sich über eine rollatorzugängliche eigene Komfortzone, in der es etwas ruhiger ist und man sich auch mit Hörgeräten gut unterhalten kann.
  • Plan B: Überlegen Sie sich einen Plan für schlechtes Wetter, wie beispielsweise einen Gewittersturm oder sengende Hitze. Außerdem wichtig ist eine Reserveliste für wichtiges Personal: Wer hält die Rede, wenn der Vorstand krank ist, wer ist auf Standby, um noch mehr Würstchen oder Eis zu besorgen. Und was ist, wenn es ganz dramatisch wird und Sie das Fest absagen müssen: Wer informiert wen wie?
  • „Kleinkram“: Brauchen Sie Wegweiser? Wie ist die Parkplatzsituation, auch für Fahrräder, und kommen dann Feuerwehr und Krankenwagen im Notfall durch? Sind Hunde erlaubt mitzubringen und wo können die trinken? Wo und wie wird Geschirr gespült und wo gehen Gäste auf Toilette? Haben wir genug Mülleimer, Tische, Stühle, Bänke?
Glas-Bowle-mit-Früchten

Endspurt - Die letzten Vorbereitungen zur Feier

Einige Tage vor der Veranstaltung prüfen Sie regelmäßig den Wetterbericht, um vorbereitet zu sein. Zusätzlich sind folgende Listen zu finalisieren:

  • Kuchenspenden: Wann sollen gespendete Lebensmittel, wo abgegeben werden? Wer nimmt die Dinge entgegen, wo werden sie gelagert? Wie werden sie später zum Verkauf „präsentiert“?
  • Helferlisten: Wer macht was in welchem Zeitraum? Wissen alle darüber Bescheid?
  • Dekoration: Präsentieren Sie sich als Hofgemeinschaft oder Verein? Dann sind Helfer-Shirts vielleicht eine gute Idee. Das schafft ein einheitliches Bild und die Gäste wissen, wen sie nach Toiletten und Sonstigem fragen können. Haben Sie als „corporate identity“ eine bestimmte Farbkombination, kann die sich in der Dekoration wiederfinden. Ob alles in Weiß oder ganz bunt, beides bringt eine unverwechselbare Atmosphäre. Verwenden Sie Blumen und Kräuter aus dem eigenen Garten und alte nostalgische Gläser, Tassen oder Dosen als Vasen. Das sieht trendig vintage aus und ist preiswert und nachhaltig. Bemalen Sie alte Bretter mit Tafellack und Magnetfarben. So haben Sie schicke Informationstafeln, die Sie immer wieder verwenden können.

Auch die beste Feier hat ein Ende - was kommt danach?

Planen Sie auch das Ende der Feier. Ist die Party vorbei, muss aufgeräumt werden.

  • Aufräumen: Dafür brauchen Sie auch noch mal viele Hände. Es sollte vorher abgesprochen sein, wer hilft, Müll und Leergut einzusammeln, Geschirr zu spülen, Stände, Zelte und Bierbänke abzubauen. Wenn Sie sich darauf verlassen, dass schon genug mit anpacken werden, stehen Sie womöglich alleine da.
  • Berichterstattung: In den Tagen danach versenden Sie Dankeschön-Nachrichten an alle Freiwilligen, Sponsoren und Unterstützer des Festes. Laden Sie Bilder vom Fest auf Ihrer Website hoch. Schreiben Sie einen Artikel für die örtliche Presse, falls kein Reporter da war.
  • Fazit ziehen: Als letztes machen Sie Kassensturz, nicht nur finanziell. Sondern auch insgesamt: Was hat wie funktioniert? Was würden Sie beim nächsten Mal anders machen? Mit diesen Notizen können Sie eine ganz genau auf Ihren Verein oder Hof zugeschnittene Checkliste machen. Und dann wieder oben anfangen, mit der Planung für das nächste Fest im nächsten Jahr.
  • Die Website des Deutschen Ehrenamts gibt wertvolle Tipps rund um das Thema „Veranstaltungen“. Sie finden dort unter anderem Informationen zu rechtlichen Bestimmungen, Versicherungshinweise und diverse Checklisten

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