Was bedeuten Risse im Holz?
Fichtenschadholz, das derzeit aus dem Wald geräumt wird, weist zum Teil erhebliche Risse im Holzkörper auf, sodass es von der abnehmenden Hand nicht verarbeitet werden kann - eine weitere Folge der langjährigen Trockenheit.
Nachdem sich das Augenmerk in den vergangenen Monaten eher auf den Befall und Schutz vor Borkenkäfern (Buchdrucker/Kupferstecher), holzbohrenden Käfern (Lineatus), Holzwespen und auf Pilzbefall (Rotstreifigkeit) richtete, werden nun bei näherem Begutachten der Einzelstämme und dem Verlust der Rinde zum Teil massive Risse im Holzkörper sowie Festigkeitsverluste sichtbar.
Diese Risse sind eine Folge der langen Trockenheit und reichen unter Umständen weit in den Holzkörper hinein. Auch wenn sie sich nach mehreren Regentagen durch die erhöhte Feuchte wieder ein wenig schließen, sind die Risse gleichwohl vorhanden und werden beim Trocknen wieder auftreten. Derartige Schäden traten in den meisten Betrieben bisher nicht auf, da in der Regel frisches lebendes Holz geerntet und mehr oder weniger zeitnah verkauft wurde.
Probleme im Sägewerk?
Im Sägewerk verursacht die Rissigkeit Probleme beim Einschnitt und in der Folge werden solche Hölzer von weiteren Verarbeitern und Kunden abgelehnt oder führen zu deutlichen Preisabschlägen. Zudem resultiert daraus eine verminderte Ausbeute gegenüber frischem Holz. Es fallen neben dem gewünschten Kantholz/Bohle/Brett deutlich mehr "Nebenprodukte" an.
Für die Fehler und Verluste – weder in Bezug auf die Qualität, noch auf die Menge – tragen weder Waldbesitzer, noch die Abnehmerseite eine Schuld, denn die Ursachen sind nicht etwa eine unsachgemäße Ernte oder Behandlung der Hölzer. Die einzige Möglichkeit, die Rissbildung zu verhindern, ist eine sachgemäß durchgeführte Einlagerung der frischen Stämme in Nasslagern, was jedoch mit hohen Kosten und zusätzlichen Risiken verbunden ist.