Forstleute warnen: Der Harz, das Sauerland, der Frankenwald und der Thüringer Wald seien die am stärksten bedrohten Wälder in Deutschland.
"Im Harz sieht es mittlerweile verheerend aus", sagte Ulrich Dohle vom Bund Deutscher Forstleute. Grund dafür sei der immer weiter fortschreitende Klimawandel. Die Dürren der letzten Jahre setzen den Bäumen zu. Stürme und der Borkenkäfer können so leichter größeren Schaden anrichten.
Deutschlandweit seien in den letzten drei Jahren rund 300.000 Hektar Wald abgestorben - eine Fläche größer als das Saarland.
Dohle hält ein Betretungsverbot allerdings für unsinnig: "Das würde dem Wald nichts nützen. Besucher im Wald sind kein Problem, sondern ein Mehrwert." Beispielsweise werden die meisten Brände in Wäldern eben durch Spaziergänger gemeldet. Liegengelassener oder illegal entsorgter Müll sowie brennende Zigaretten seien zwar ein Problem, aber kein Massenphänomen.
Was kann man tun? Laut Dohle ist jeder Einzelne gefragt. Das eigene Konsumverhalten könne beispielsweise hinterfragt werden. Bei einem Treffen des Bundes der Forstleute wurden unter anderem Strategien besprochen, wie man die Waldkrise bewältigen kann.
"Waldpflege ist eine Generationenaufgabe, das geht nicht von heute auf morgen", so Dohle. Der Klimawandel ist seiner Ansicht nach nicht komplett aufzuhalten. Deshalb müsse man sich irgendwann in den kommenden Jahren von dem Wald, den man heute kenne, verabschieden. Aus Sicht des Bundes fehle es vor allem an Forstpersonal, das die bestehenden Wälder umbauen und fit für die Zukunft machen könne.