Die Stiftung Kulturlandpflege fördert mit Blühstreifen, ausgesparten Flächen im Getreidefeld oder ungemähten Altgrasstreifen gemeinsam mit Landwirten die Artenvielfalt. Das Projekt FABiAN befindet sich in der zweiten Runde.
"Die Verbesserung der biologischen Vielfalt in unserer Kulturlandschaft ist eine aktuell drängende Aufgabe und erfordert schnelles Handeln", sagt Karsten Behr, Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung (NBU). Der NBU förderte mit 479.000 Euro das Projekt FABiAN: Förderung der Artenvielfalt und der Biotopvernetzung in der Agrarlandschaft Niedersachsens. Die Region Goslar wurde neben den Landkreisen Vechta und Cuxhaven für das Projekt ausgewählt. FABiAN läuft noch bis Mitte 2022 und befindet sich derzeit im zweiten Jahr. In Goslar engagieren sich aktuell 37 Landwirte auf über 75 Hektar Fläche im Projekt. "Wir kooperieren eng mit dem Braunschweiger Landvolkverband und sprechen gemeinsam gezielt Landwirte an, um mit ihnen Verträge zum Naturschutz auf ihren Flächen abzuschließen", erläutert Peter Zanini, Geschäftsführer der Stiftung Kulturlandpflege, das Vorgehen. Gegenseitiges Vertrauen und betriebliche Umsetzbarkeit seien dabei unabdingbare Voraussetzung des Erfolgs, so Zanini weiter.
Landwirte erhalten Ertragsentschädigungen
Die Stiftung Kulturlandpflege hat Maßnahmen konzipiert, mit denen die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft verbessert werden kann. Dafür federführend zeichnen sich Landschaftsplaner Björn Rohloff und der wissenschaftliche Projektmitarbeiter Anton Sartisohn. So haben sie eine eigene Saatgutmischung entwickelt, die sich aus rund 40 Arten zusammensetzt. Sie wurde speziell für die Bedingungen auf ackerbaulich genutzten Flächen entworfen. Die Landwirte werden für ihren Ertragsausfall durch Projektmittel entschädigt. Den Zeitaufwand für den Artenschutz bringen sie jedoch ehrenamtlich ein.
Dr. Gunnar Breustedt vom Institut für Agrarökonomie der Uni Kiel ist einer der Projektteilnehmer. Er konnte mehrere Landwirte für gezielte Biotopvernetzungsmaßnahmen gewinnen. In Weddigen fand vor kurzem ein Vor-Ort-Termin statt, wo gezeigt werden konnte, wie sich auf zwei Kilometer Länge unterschiedliche Naturschutzmaßnahmen verbinden lassen können.