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Tag des offenen Hofes: Direktvermarktung live erleben
Am 19. Juni machen mehr als 70 Landwirte beim niedersachsenweiten Tag des offenen Hofes mit. Der Biolandhof Penk mit Direktvermarktung aus Großenrode öffnet bereits zum sechsten Mal seine Tore.
Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren. „Wir wollen unseren Gästen mit kulinarischen Angeboten aus eigener Herstellung und vielfältigem Programm einen schönen Tag auf dem Land bereiten“, nennt Jörge Penk sein Ziel. Er nimmt bereits zum 6. Mal an der öffentlichkeitswirksamen niedersachsenweiten Veranstaltung mit mehr als 70 Bauernhöfen teil. „Neben den Kunden nutzen auch viele Landwirte die Möglichkeit, hinter die Kulissen unseres Bioland-Betriebes mit Direktvermarktung zu schauen“, weiß er aus Erfahrung.
Ein Hof, viele Bereiche
Der Agraringenieur bewirtschaftet den 16,5 Hektar großen Hof seit 2002 nach den Bioland-Richtlinien. Auf seinen tiefgründigen Lößböden des Moringer Beckens im Landkreis Northeim wachsen Kartoffeln, Getreide und Kleegras, auf dem die drei Hühnermobile mit den insgesamt 1.500 Tieren stehen. Zudem gehören Schweine, Hähnchen, Pekingenten und Gänse zum Hof. Auf einem dreiviertel Hektar gedeiht saisonales Gemüse.
Wie macht man einen Betrieb zukunftssicher?
„In unserem Hofladen bieten wir mehr als 70 selbsterzeugte saisonale Produkte an, außerdem beliefern wir Restaurants und Supermärkte, die Wert auf regionale Herkunft legen und die Mühe, die darin steckt, wertschätzen“, erklärt Jörge Penk seinen Weg, den Hof ohne zusätzliche Flächen zukunftssicher zu machen. Aus einem kleinen extensiven Nebenerwerb ist dadurch ein intensiv bewirtschafteter Hof mit bis zu acht engagierten Mitarbeitern geworden, der sich aufgrund der starken Nachfrage stetig weiterentwickelt.
Vermarktung ist kein Selbstläufer
„Wir können uns auf unsere Vermarktung verlassen, tun aber auch eine Menge dafür“, erläutert der Landwirt. Dazu gehört neben der Teilnahme am Tag des offenen Hofes auch die Öffentlichkeitsarbeit in den sozialen Medien, der Empfang von Besuchergruppen und die Zusammenarbeit mit Universitäten. „Marketing ist für uns ein eigener Betriebszweig“, so der Biobauer, dem es wichtig ist, seinen Abnehmern auf Augenhöhe zu begegnen. Auch seine Tätigkeit als Berater für umstiegswillige Landwirte sei eine Win-win-Situation.
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Alle Fragen beantworten können
„Die Frage der Nachhaltigkeit wollen wir nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten beantworten“, erläutert er seine umfassende Zielsetzung. Zum Beispiel wurde das erste Hühnermobil über Kredite von Marktpartnern finanziert, die in Naturalien zurückgezahlt worden sind. „Daraus sind Verbindungen entstanden, die immer noch tragen“, freut sich Penk.
Menschen mit Handicap
Im sozialen Bereich hat er Außenarbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen. „Es ist mir ein Anliegen, dass jede Arbeit zum Gelingen des großen Ganzen beiträgt und gewertschätzt wird“, begründet er seine Haltung. Selbst das Bekleben der Eierpappen übernehmen Menschen mit Behinderung der Harz-Weser-Werkstätten. „Damit bleibt die Wertschöpfung in der Region.“
DAs ganze Dorf packt mit an
Auch beim Tag des offenen Hofes packt das ganze Dorf mit an. „Unser Ziel ist es, eine entspannte idyllische Atmosphäre zu schaffen und gleichzeitig zu informieren“, sagt Penk. Die Vorbereitungen dazu haben bereits im Januar begonnen, aber der Aufwand lohnt sich: „Die Veranstaltung ist eine hervorragende Möglichkeit, die Landwirtschaft darzustellen“, ist sich der Biobauer sicher. Sein Wunsch ist es daher, dass noch mehr Landwirte aus der Region diese Chance mit der Unterstützung von NDR und Landvolk wahrnehmen.
Alle Adressen der teilnehmenden Höfe am 19. Juni stehen unter www.tag-des-offenen-hofes-niedersachsen.de