Vor dem Hintergrund eines derzeit laufenden Projekt zur Wiedervernässung, informiert sich der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies heute über die durchgeführten Maßnahmen im Siedener Moor der Samtgemeinde Siedenburg.
"In Moorböden sind gigantische CO2-Speicher. Wenn die Moore austrocknen und die Böden dadurch durchlüften, gelangt das Klimagas in die Atmosphäre. Das ist vielen noch nicht so bewusst. Mit dieser Problematik und den möglichen Lösungen müssen wir uns noch stärker auseinandersetzen. Daher sind solche Projekte zur Erhaltung und Wiedervernässung unserer Moore so wichtig", erklärt Olaf Lies. Er besucht heute das Naturschutzgebiet "Siedener Moor" in der Samtgemeinde Siedenburg bei Diepholz und informiert sich über das EFRE-Projekt "Umsetzung und Erprobung hydrologischer Optimierungsmaßnahmen in Hochmooren der Diepholzer Moorniederung". Darin geht es um die Wiederherstellung des Wasserhaushalts entwässerter und vorgeschädigter Hochmoore. So soll der Moorboden erhalten und der Lebensraum im Moor geschützt und entwickelt werden.
Niedersachsen hat größte Moorfläche
Auf mehr als 50 Hektar Fläche in Hochmooren der Diepholzer Moorniederung finden die Maßnahmen Anwendung. "Niedersachsen ist das moorreichste deutsche Bundesland und trägt somit eine große Verantwortung zur Verringerung der Emissionen klimaschädlicher Gase aus Böden. Durch den Torfabbau befinden sich aber viele Moorgebiete in weiten Teilen in keinem guten Vernässungszustand", erklärte der Minister und betonte die besondere Rolle des Landes. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ist verantwortlich für die Durchführung des Projekts, welches vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EREF) gefördert wurde und im letzten Jahr startete. Alles in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort, die am und mit dem Moor lebten und wirtschaften.
Die Maßnahmen
Das Ziel: die Wasserstände in den Hochmooren anheben. Dafür soll Niederschlagswasser mit Dämmen und Verwallungen aus Torf auf den Flächen zurückgehalten und nicht abgeleitet werden. Zudem werden nicht mehr benötigte Entwässerungsgräben wieder verfüllt sowie Geländekanten abgeschrägt. Als anspruchsvoll erweist sich in beiden Projektgebieten das ausgeprägte Relief der Torfstichfolgelandschaften. Abgetorfte, feuchtere Senken liegen mosaikartig neben höhergelegenen, trockenen Flächen. Dieser Umstand muss bei der Wiedervernässung mit einbezogen werden.