Nachdem ein Sturm seine Bienenbeuten zerstörte, hinterließ ein Hobbyimker seinen Standort unaufgeräumt. Die Überreste ließ er verrotten. Das rief nun das Veterinäramt auf den Plan.
Im Raum steht der Vorwurf der illegalen Müllentsorgung und ein Verstoß gegen die geltenden Richtlinien der Seuchenverordnung. Nach einem Sturmschaden hinterließ ein Hobbyimker aus Ronnenberg seine zerstörten Bienenbeuten am Feldrand und ließ sie verrotten. Spannend dabei ist, dass diese dort nicht erst seit gestern liegen, sondern bereits einige Jahre. Erst jetzt schien der verwüstete Standort aufgefallen zu sein. Für den Menschen besteht keine Gefahr, doch für Honigbienen droht eine Seuchengefahr.
Was sind Bienenbeuten?
Als Bienenbeute wird die von Imkern zur Verfügung gestellte künstliche Behausung von Bienen genannt. Eine bewohnte Bienenbeute mitsamt Wabe und Volk ist bekannt als Bienenstock. Lassen sich im Ronnenberger Fall Honigbienen in den beschädigten Beuten nieder, droht Seuchengefahr durch Faulbrut weiß Christoph Schmieta, der Gesundheitsobmann des Kreisimkervereins: „Die Beuten früherer Bienenvölker müssen im Freien verschlossen und bienendicht aufbewahrt werden, sonst gehen andere Bienen an die alten Waben.“ Ist die Beute jedoch verseucht, infiziert sich die gesamte Brut und stirbt ab. Schmieta verweist darauf, dass die Bienensaison kurz bevorsteht. Doch trotz der Warnungen, dass eine Übertragung der bakteriellen Krankheit passieren kann, ist Schmieta dennoch nicht besonders besorgt. Die Verseuchung sei nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. „Wir beproben pro Jahr mehr als 120 Bienenvölker aller Imker in der Region Hannover.“1.300 meldepflichtige Völker werden so binnen 10 Jahre einmal überprüft.
Eine Sache der Zuständigkeit
Nach Hinweisen aus der Bevölkerung, schaltete sich das Veterinäramt ein. Nach gemeinschaftlichen Ermittlungen des Amtes, des Kreisimkervereins Hannover und des Realverband Ronnenbergs konnte der betreffende Imker ausfindig gemacht werden. Er wird nun aufgefordert, seine Hinterlassenschaften ordnungsgemäß zu entsorgen. Helfen könnte ihm dabei der Realverband. Dieser wusste zwar vom Standort des Imkers und auch von dessen Aufgabe, sah sich jedoch nicht in der Zuständigkeit. Der Standort läge teilweise auf einem Grundstück der Stadt Ronnenberg und nur zum Teil auf einer Fläche des Verbandes. Somit habe der Realverband keine Verpflichtung gesehen, die zerstörten Bienenbeuten wegzuräumen. „Wir wissen doch gar nicht, ob die Kisten Schrott sind oder wieder verwertbar und deshalb einen Wert haben“, begründet der Vorsitzende des Realverbands, Landwirt Hermann Haller, die Zurückhaltung.