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Hannover: Mahnwache Rote Gebiete
Ab heute findet in Hannover eine Mahnwache zwischen dem Landwirtschaftsministerium und dem Umweltministerium statt. Gefordert wird eine nachvollziehbare Ausweisung der Roten Gebiete.
Im Schichtsystem soll rund um die Uhr ausgeharrt werden.
Auf Kritik seitens der Veranstalter stößt, dass es immer noch eine Gebietskulisse gebe, die 60 Prozent der Landesfläche umfasse. Es gebe keine fachlich begründete und nachvollziehbare Ausweisung, trotz der Befürwortung Niedersachsens von Binnendifferenzierung und Verursacherprinzip. Trotzdem würde mit sanktionsbewährten Einschränkungen geplant.
Den Ministerien wird mangelnde Handlungsbereitschaft vorgeworfen - man will handfeste Ergebnisse sehen.
Das sind die Forderungen
Die Initiative "Land schafft Verbindung" (LsV) will mit der Mahnwache vier Kernforderungen durchsetzen:
1. Umsetzung einer Regionalisierung: Grüne Messstellen dürfen bei der Ausweisung nicht ignoriert werden!
2. Ein Verursacherprinzip, welches die Bezeichnung auch verdient.
3. Einen verbindlichen Fahrplan, wie wir mit diesen unsinnigen Regelungen umgehen, bis dort endlich Nachvollziehbarkeit Einzug erhält.
4. Mehr Flexibilität: Die starre Vorgabe der zusätzlichen Maßnahmen berücksichtigt die Belange der regional unterschiedlichen Anforderungen nicht ausreichend.
Rote Gebiete: Landvolk fordert gesicherte Datengrundlage
"Buhmann der Nation"?
Im Rahmen einer Diskussion zum Gesellschaftsvertrag äußerte sich Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast auch zu der Mahnwache. Sie warnte vor einem "Schwarz-Weiß-Denken".
"Ich verstehe, dass Sie sich als Buhmann der Nation fühlen. Es geht schließlich um Ihre Existenz. Gleichzeitig ist klar: Die Landwirtschaft braucht mehr denn je Partner und Allianzen, auch mit der Stadtbevölkerung. Alle haben ein gemeinsames Ziel und zwar, dass Lebensmittel zu fairen Preisen tier- und umweltgerecht erzeugt werden."