Knapp 50 Mitglieder verschiedener Natur- und Tierschutzorganisationen haben gestern vor dem Gebäude des Verwaltungsgerichts Hannover gegen die Erweiterung zweier Hähnchenmastställe von 85.000 auf 160.000 Tiere in Elze (Region Hannover) protestiert.
Vor dem Gericht fand gestern die Verhandlung über ein Eilrechtsverfahren statt, das der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen) angestrengt hat, um zu erreichen, dass sein Widerspruch gegen die Genehmigung aufschiebende Wirkung hat.
Immissionsschutz: Nabu moniert Rechtsverstöße
Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet, sprach die Grünen-Landtagsabgeordnete Miriam Staudte, die das Vorgehen des Nabu unterstützt, während der Kundgebung zu den Versammelten.
Die Organisation hat den Eilantrag in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative Contra Industriehuhn Wedemark (CIW) eingelegt. Sie meint, dass das Bauvorhaben gegen Immissions- und Naturschutz sowie gegen bauplanungs- und bauordnungsrechtliche Vorgaben verstößt. So seien die zu erwartenden Ammoniak-, Stickstoff-, Geruchs- und Bioaerosolemissionen unzureichend bewertet worden.
Weitere Kritk: Futtergrundlage und Biotope
Wie die Zeitung weiter schreibt, stellt der Nabu außerdem in Frage, ob der landwirtschaftliche Betrieb für die Erweiterung des Stalls eine ausreichende Futtergrundlage vorweisen kann. Außerdem habe die Region Hannover, die die Genehmigung erteilt hat, nicht genug geprüft, ob es in dem betroffenen Gebiet geschützte Biotope gibt.
Das Gericht hat seine Entscheidung über den Eilantrag nach einer mehrstündigen Verhandlung vertagt. Sie soll am 19. Dezember bekanntgegeben werden.