Eine tote Kuh und ihr neugeborenes Kalb sind am vergangenen Donnerstag (23. September) auf einer Weide in Garbsen-Osterwald in der Region Hannover gefunden worden. Jetzt soll eine DNA-Probe zeigen, ob ein Wolf die Tiere gerissen hat.
Laut Angaben der Neuen Presse (NP) beschäftige der Fund der toten Kuh und ihres neugeborenen Kalbes die Bewohnerinnen und Bewohner von Osterwald. Zahlreich Bilder des mutmaßlich gerissenen Tieres würden derzeit in den sozialen Netzwerken kursieren. "Ein Experte war hier und hat DNA-Proben genommen", so Holger Wilhelms, Landwirt und Eigentümer der Tiere. Die Proben seien an das Wolfsbüro der Region Hannover geschickt worden. Nun dauere es circa zwei Monate, bis klar sei, ob es sich bei dem Fund um einen Wolfsriss handele oder nicht.
War es ein Wolf oder doch nicht?
Dass die Mutterkuh nicht von einem Wolf gebissen wurde, sei allerdings bereits jetzt klar. Hierfür fehle nämlich der typische Kehlenbiss, der bei einem Wolfangriff entstehe. "Das Tier weist zwar Bissspuren am Euter auf, es ist aber wahrscheinlich schon beim Geburtsvorgang gestorben", erklärt Wilhelms. Auch beim Kalb sei er nicht sicher, ob ein Wolf schuld sei. "Aber ich bin kein Experte, deshalb warte ich das DNA-Ergebnis ab", sagt der Landwirt weiter. Zusätzlich Schutzmaßnahmen möchte Wilhelms jetzt noch nicht ergreifen. "Dort stehen sonst nur ausgewachsene Tiere, da geht der Wolf nicht dran", ist er sich sicher.
Wölfe wagen sich bis Osterwald vor
Wilhelms zweifele daran, dass ein Wolf sich seiner Herde genähert habe. Seine Tiere seien am Tag nach dem Fund weder verschreckt noch scheu gewesen. Ein solches Verhalten sei jedoch bei einem Wolfsangriff üblich. Laut dem Landwirt seien die vermutlich bereits tote Kuh und das Neugeborene auch für andere Raubtiere, wie Füchse, eine leichte Beute gewesen. Dennoch: Jäger haben bereits mit Hilfe von Wildtierkameras dokumentiert, dass sich Wölfe bis an den Ortsrand von Osterwald Unterende gewagt haben.