Das Thema Nachhaltigkeit und Regionalität erfährt auch beim Lebensmitteleinzelhandel eine immer größere Aufmerksamkeit. Wir haben Torsten Schmidt von Rewe Region Nord befragt, wie er das Thema angeht.
Sie bieten in den niedersächsischen Filialen seit einiger Zeit Regionales Mehl an. Was hat Sie angetrieben, diesen Versuch zu starten?
Rewe fokussiert sich auf Eigenmarken und Regionalität. Mit der Rewe Lokalpartnerschaft unterstützen und setzen wir uns für eine nachhaltige Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Lieferanten und Erzeugern ein.
Kommt die Aktion beim Verbraucher an und sind Sie mit den bisherigen Verkaufszahlen zufrieden?
Grundsätzlich kommt das Thema “regional“ sehr gut bei den Kunden an. Der Artikel wurde Anfang November 2020 in den Märkten der Rewe Region Nord eingelistet. Wir sind sehr zufrieden mit dieser Einführung, was sich auch in den Verkaufszahlen widerspiegelt. Die Backsaison Weihnachten hat für einen zusätzlich positiven Effekt gesorgt.
Könnten Sie sich eine Ausweitung solcher Aktionen und die Zusammenarbeit mit anderen Erzeugergemeinschaften in Niedersachsen vorstellen?
Ja. Unter dem Label “Rewe regional Niedersachsen“ wurden bereits weitere Artikel produziert, wie beispielsweise Rotkohl, Weinsauerkraut oder Gurken. Wir wünschen uns für viele weitere Artikel eine Zusammenarbeit mit weiteren Erzeugergemeinschaften aus Niedersachen.
Geschäftsmodell aus der Region Hannover
Die Erzeugergemeinschaft Qualitätsgetreide zwischen Weser und Leine w.V. wirbt mit regionalen, nachhaltig erzeugten Spitzenprodukten und hat Erfolg damit. Die Vermarktungsidee: Das von den 40 Mitgliedern der Erzeugergemeinschaft (EZG) im Calenberger Land produzierte Getreide, in der Regel hochwertiger Mahlweizen, ist ohnehin immer vorrätig.
Statt dieses Massenprodukt wie gewohnt über ansässige Händler wie z.B. Agravis oder den Landhandel Weiterer anonym zu vermarkten, landen jetzt Teile der Gesamtmenge als veredeltes Produkt aus der Region im Mehlregal der niedersächsischen Rewe-Filialen. Hier liegt es dann am Verbraucher, ob er sich für für das regionale Produkt entscheidet.