Um Weidetiere gegen das Raubtier Wolf zu schützen, hat das Land in diesem Jahr schon viel Geld in die Hand genommen. Rund 3,44 Millionen Euro für Schutzzäune und andere Präventionsmaßnahmen wurden ausgezahlt.
Zugrunde lagen dabei ausnahmslos Anträge von Nutztierhaltern aus 2019. Im gesamten Jahr 2019 flossen dagegen nur gut 732.000 Euro für Präventionsmaßnahmen etwa an Halter von Schafen oder Ziegen.
Grund für die gestiegenen Ausgaben ist laut Umweltministerium, dass Niedersachsen die Kosten für Schutzzäune seit dem letzten Jahr zu hundert Prozent übernimmt.
Mittlerweile leben in Niedersachsen 25 Rudel, insgesamt etwa 350 Wölfe. Wie viel die Wolfsprävention Niedersachsen künftig pro Jahr kosten wird, ist noch unklar. Seit Jahresbeginn ist die Landwirtschaftskammer für die Bearbeitung der Anträge von Nutztierhaltern zuständig. Seither seien 224 Präventionsanträge zum Herdenschutz vor Wolfsangriffen eingegangen. Maximal dürfen 30.000 Euro pro Nutztierhalter und Jahr ausgezahlt werden.
Billigkeitsleistungen vom Land
Das Land zahlt jedoch nicht nur für Prävention, sondern auch so genannte Billigkeitsleistungen, wenn Tiere vom Wolf gerissen wurden. Auf diese Zahlungen gibt es keinen Rechtsanspruch. Im vergangenen Jahr waren es rund 30.700 Euro an Billigkeitsleistungen. Das ist weniger als in den beiden Vorjahren. Tierschützer sehen dies als Beleg für die Wirksamkeit von Schutzzäunen, allerdings wurden schon im ersten Halbjahr 2020 gut 26.900 Euro für Wolfsrisse an Halter ausgezahlt.
Im September soll die niedersächsische Wolfsverordnung erlassen werden, die Regelungen zum erleichterten Abschuss der Tiere und zur Prävention von Rissen vorsieht.