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Zahl der verletzten Igel steigt
Immer wieder werden Igel von Mährobotern, Freischneidern oder Rasenmähern verletzt. Das beunruhigt besonders Tierärztinnen und Tierärzte, denn im vergangenen Jahr waren die Zahlen der verletzten Tiere besonders hoch.
Wie das Igelzentrum Niedersachsen berichtet, seien im vergangenen Jahr viele Igel von Mährobotern, Freischneidern und Rasenmähern verletzt worden. Tierärztin Karolin Schütte sieht auch Schlagfallen als Gefahr für die kleinen, stacheligen Tiere an. Schütte wertete Daten des Igelzentrums Niedersachsen in Laatzen sowie der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen aus. Ergebnis der Auswertung ist: Die Zahl der verletzten Tiere, die in die Auffangstationen gebracht wurden, ist rasant gestiegen. Waren es 2019 noch 79 Tiere, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 145 Verletzte an.
Mähroboter sollten nachts nicht mähen
Dabei wurden die meisten Verletzungen an Rücken und im Gesicht gezählt, die von Mährobotern, Freischneidern, Rasenmähern oder anderen Gartenmaschinen stammen könnten. Die Begegnungen mit diesen Geräten können für Igel mitunter auch tödlich enden, da Dreck und Keime in die Wunden gelangen können. "Besonders kleine Igel können schnell von Mährobotern erfasst werden", sagte Schütte. "Aber nicht nur Igel sind durch Mähroboter gefährdet, sondern insbesondere auch Insekten und Amphibien."
Nach Ansicht der Tierärztin sollten Gärtnerinnen und Gärtner am besten ganz auf solche Geräte verzichten. Wenn doch, sollte wenigstens darauf geachtet werden, dass die Roboter nicht in der Nacht mähen. Wer einen Freischneider nutzen wolle, solle vorher nachschauen, ob Tiere in der Hecke sitzen, so Schütte. "Da die Igel leider meist mit den Vorderpfoten in die Falle geraten, ist es nicht selten, dass diese Igel erlöst werden müssen", so die Expertin weiter. Igel können ohne Vorderbeine nicht überleben.
Ist Corona schuld?
Ein Grund für die hohe Verletztenzahl könne, laut Schütte, die Corona-Pandemie sein: "Viele Menschen haben die Zeit genutzt, um ausgiebig im Garten zu arbeiten. Dies wurde auch durch ein erhöhtes Kundenaufkommen in den Baumärkten festgestellt."