Die Naturschutzbehörde in Bremen hat einen Modellversuch mit einem Spezialgerät gestartet. Ein Mini-Traktor soll auf blühenden Wiesen das Saatgut seltener Pflanzen einsammeln.
Und so soll das funktionieren: Die Samen werden auf artenarmen Grünlandflächen ausgesät. Das solle die ökologische Vielfalt erhöhen, heißt es vom Bremer Senat. Geerntet werden sollen dann unter anderem Samen von Klappertopf, Flockenblume, Margerite und Kuckuckslichtnelke. Anschließend werden die Samen schonend mit einem Mini-Traktor und einer Drehbürste - genannt Wiesefix - vom Halm in einen Auffangkasten befördert.
Insekten profitieren von blütenreichem Grünland
Dabei wird das Gras nicht abgemäht, sondern lediglich kurz niedergedrückt. Diese Saatgutübertragung soll vor allem den Erhalt und die Entwicklung blütenreicher Wiesen fördern. Laut der beauftragten Firma Hanseatische Naturentwicklung GmbH (Haneg) würde dies auch zum Insektenschutz beitragen. Denn gerade die Insekten würden von dem blütenreichen Grünland profitieren.
Erste Tests mit dem Wiesefix auf den Hammersbecker Wiesen an der Grenze zu Niedersachsen und in der Niederung der Ochtum bei Brokhuchting seien gut verlaufen. Im kommenden Jahr solle das Gerät auf weiteren Flächen eingesetzt werden, heißt es. Seit 2020 darf zur Aussaat auf Grünlandflächen übrigens nur regionales Saatgut verwendet werden.