Gäste fahren mit einer Pferdekutsche durch die Lüneburger Heide, Heidekutscher

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Anne-Maria Revermann | am

In kleinen Kutschen durch den Corona-Sommer

Heidekutscher freuten sich über eine große Nachfrage. Doch wegen Corona kam alles anders als erwartet.

Eine Kutschfahrt durch die Lüneburger Heide gehört einfach zu einem Ausflug dazu, um sich die herrlich blühende Landschaft anzusehen. Heidekutscher berichten über eine hohe Nachfrage in diesem Sommer. Jedoch kamen andere Gäste als sonst und auch die Heidekutscher machte die Not erfinderisch.

Maskenpflicht - auch auf Kutschen

Fast 7.000 Quadratkilometer groß ist die hügelige Lüneburger Heide, und Kutschen gehören zur Landschaft wie Wacholder oder Heidschnucken. Auch die Geschäftsführerin des Naturparks Lüneburger Heide, Hilke Feddersen, bestätigt, dass die Saison für die Kutschanbieter schwierig gewesen sei.

Bis Ende Mai durften die Heidekutscher zunächst gar nicht fahren. Dann sei klargestellt worden, dass Pferdekutschen zu behandeln sind wie öffentlicher Personennahverkehr. Also galt eine Maskenpflicht auf Kutschen wie im Bus - trotz der frischen Luft.

Kleine Kutschen mit weniger Personen

Als die Kutschen dann doch durch die Lüneburger Heide fahren durften, war die Nachfrage extrem hoch - sodass nicht alle Kunden bedient werden konnten. Allerdings mussten die Kutscher meist ihre großen Gefährte für über 20 Personen im Stall lassen.

Denn kleine Kutschen waren gefragt. Das lag daran, dass in dieser Saison viel weniger Reisebusse kamen. Auch wollten viele Gäste nicht zu dicht gedrängt auf der Kutsche sitzen. Sie seien aber bereit gewesen, für das Alleinsein tiefer in die Tasche zu greifen.

Mehr Gäste aus der Region

Laut Hilke Feddersen seien in diesem Sommer andere Gäste gekommen als sonst. Weniger Touristen reisten von weiter her an, etwa aus Berlin oder Nordrhein-Westfalen.

Dafür kamen mehr Menschen aus der Region, auch - im Gegensatz zum etwas altbackenen Image des Heidetourismus - viele junge Menschen, Familien mit Kindern.

Einbußen bei Kutschern

Hilke Feddersen sagt, dass den Heidekutschern auch Einnahmen entgangen seien wegen nicht stattfindender Umzüge in anderen Städten. Deshalb sei noch nicht klar, ob alle Kutsch-Betriebe wirtschaftlich überleben könnten.

Für die Zukunft komme es darauf an, die Angebote zu modernisieren. Etwa Fahrten für Kleingruppen anzubieten oder ungewöhnliche Fahrstrecken auszubauen.

In der Lüneburger Heide geht die Kutschsaison nun langsam zu Ende.

Lüneburger Heide: Pferde als Waldarbeiter

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