Heinrich Blohme aus Langwedel macht bei der Aktion "Bienenfreundlicher Landwirt" mit. Auf seinem Grundstück setzt er mehrere Maßnahmen zum Insektenschutz um.
Die Teilnehmerzahl aus dem Vorjahr wurde bei der Aktion "Bienenfreundlicher Landwirt 2021" des Landvolks deutlich überboten. Qualifizierten sich in 2020 noch gut 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Auszeichnung, so machen sich im Rahmen der Aktion in diesem Jahr ganze 843 Landwirtinnen und Landwirte aus ganz Niedersachsen mit vielfältigen Maßnahmen für Wildbienen und andere Insekten stark.
So auch im Verbandsgebiet Rotenburg-Verden, wo sich zahlreiche Landwirte beteiligten und damit ein klares Zeichen setzten. Einer dieser Landwirte ist Heinrich Blohme aus Langwedel.
In einem Pressegespräch mit regionalen und überregionalen Pressevertretern wurde das Projekt Mitte Juli auf dem Hof der Familie Blohme mit konkreten Beispielen erläutert. Auch Landvolk-Präsident Dr. Holger Hennies war vor Ort.
Mit wenigen Handgriffen Insekten schützen
Auf dem weitläufigen Grundstück der Familie Blohme findet sich beispielsweise eine Streuobstwiese. Darüber hinaus schaffen die Blohmes durch naturbelassende Unkrautecken, rottendes Altholz und mehrjährige Sand- und Feldsteinhaufen kleine Biotope. Blühstreifen und Staudengärten bieten den Insekten zudem ein reichhaltiges Pollenangebot. Diese Maßnahmen zur Unterstützung der Artenvielfalt stellte Heinrich Blohme während des Hofrundgangs vor.
Kreislandvolkverbandsvorsitzender Christian Intemann lobte den Hof als "Paradehof". Oft seien es die simplen und unterschätzten Maßnahmen, die den Insekten zu Gute kämen: "Jeder kann mit wenigen Handgriffen etwas tun." Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies berichtete, wie er selbst damals bei der Geburtsstunde der Aktion Bienenfreundlicher Landwirt dabei gewesen ist. Und auch heute ist die Begeisterung für das Projekt ungebrochen. Nach wie vor stehe man im engen Austausch mit dem Bieneninstitut Celle, um die Maßnahmen anhand der gewonnenen Erfahrungen weiter zu optimieren.
Neben der Aktion Bienenfreundlicher Landwirt nimmt der Hof Blohme auch an dem Projekt FINKA (Förderung von Insekten im Ackerbau) teil. Mit diesem soll die Insektenvielfalt im Ackerbau gefördert, die Biodiversität auf Ackerflächen erhöht und eine breite Diskussion in der Landwirtschaft angestoßen werden.
Darum geht es bei der Aktion
Die Aktion "Bienenfreundlicher Landwirt" wurde in Zusammenarbeit mit dem Bieneninstitut Celle zum Schutz von Wildbienen und anderen Insekten entwickelt. Denn Insekten sind für die Landwirte in ihrer täglichen Arbeit und auch für unser aller Leben unverzichtbar. Für gute Ernten und die ökologische Artenvielfalt von Pflanzen ist es daher unerlässlich, den Insekten den Lebensraum einzuräumen, den sie verdienen.
Landwirte, die sich an der Aktion beteiligen, tun dies freiwillig als Selbstverpflichtung, indem sie bienenfreundliche Maßnahmen durchführen. Gemeinsam mit dem Bieneninstitut Celle wurden unterschiedliche Ansätze ausgearbeitet. Es entstand ein Maßnahmenkatalog, der sich in vier Kategorien aufteilt: Maßnahmen auf der Hofstelle, auf den Ackerflächen, Anstrengungen auf Grünland und die Kooperation mit Imkern, Jägern oder Umweltschutzvereinen.
Um sich für die Teilnahme an der Aktion Bienenfreundlicher Landwirt zu qualifizieren, müssen aus dem Maßnahmenkatalog Maßnahmen aus mindestens zwei Kategorien ausgewählt werden, die mindestens fünf Punkte wert sind.