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Wieder Wolfsangriffe bei Stade - gibt es einen neuen Problemwolf?
Erneut kam es zu Schafsrissen im Landkreis Stade. Vier Schafe wurden bei einer mutmaßlichen Wolfsattacke getötet, eins verletzt.
Hat Niedersachsen einen neuen "Problemwolf"? Auf dem Gebiet der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten kam es Dienstagnacht (12.9.) laut der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wieder zu einer mutmaßlichen Wolfsattacke auf eine Schafherde. Bei dem Angriff wurden drei Schafe direkt getötet. Ein weiteres Schaf musste aufgrund seiner schweren Verletzungen von einem Tierarzt eingeschläfert werden und ein weiteres Tier wurde leicht verletzt.
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Wurden auch diese Schafe Opfer von Wolf GW1582m?
Der Angriff auf die Schafe fand nur etwa 15 Kilometer entfernt von dem Wolfsriss bei Gräpel statt. Diesem fielen insgesamt 55 Schafe zum Opfer. Am Dienstag (12.9.) bestätigte auch das niedersächsische Umweltministerium gegenüber dem NDR Niedersachsen, dass diese Schafe vom Wolf getötet wurden. Wie ein Sprecher mitteilte, wurden drei Proben analysiert. "Bei zwei der Proben wurde eindeutig der Wolf GW1582m als Verursacher festgestellt." Bei der dritten Probe sei eine Individualisierung nicht möglich gewesen. Nach Angaben des Sprechers wurde diesem Wolf bisher kein anderer Nutztierriss nachgewiesen. Eine Abschussgenehmigung ist daher noch fraglich, bislang wurde noch keine für den Wolf GW1582m beantragt.
Wolfsriß in Gräpel war von besonders großem Ausmaß
Nach Angaben der Kreisjägerschaft wurden in Gräpel im August 18 Schafe durch einen Wolf getötet - trotz Schutz durch einen wolfsabweisenden Zaun. Das berichtete die Deutsche Presseagentur. 37 Schafe wurden so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden mussten. 30 weitere Schafe wurden verletzt, zwei Tiere verschwanden. Insgesamt umfasste die Herde 112 Tiere. Wegen des großen Schadens ging die Jägerschaft davon aus, dass möglicherweise nicht ein Wolf allein, sondern ein Rudel für die Risse verantwortlich sein könnte.
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Maß bei Wolfsrissen ist überschritten
Die Kreisjägerschaft in Stade nahm den Fall zum Anlass, um erneut ein europarechtskonformes, regional differenziertes Bestandsmanagement zu fordern. „Bei uns im Landkreis Stade ist das Maß überschritten! Der Vorfall in Gräpel zeigt, dass schnelles Handeln gefordert ist und der Küsten- und Deichschutz schnelle Antworten benötigt“, sagte der Vorsitzende Peter Hatecke. Schon im Frühjahr hatten die Jägerschaften an der Küste für wolfsrudelfreie Zonen entlang der Nordseeküste demonstriert.