Ärger um Rote Gebiete: Landwirt düngt mit dem Schleppschlauch

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Christel Grommel | am

Rote Gebiete: Landvolk fordert gesicherte Datengrundlage

Das Landvolk Niedersachsen sieht bei der Düngeverordnung noch offene Fragen und fordert eine gesicherte Datengrundlage zur Bewertung der Gebietskulisse.

Der neue Landvolk-Präsident Holger Hennies will keine grobe Clusterung bei der Ausweisung der Roten Gebiete und besteht auf eine regional abgegrenzte Ausweisung nach dem Verursacherprinzip. 

Vor allem die Datenlage ist ein Problem: Das Landvolk sieht diese nicht als gesichert an. "Wir brauchen weitere Daten vom Umwelt- und vom Landwirtschaftsministerium, damit wir die offensichtliche Benachteiligung zahlreicher Landwirte darstellen können. Wir pochen vehement auf eine regional abgegrenzte Ausweisung der Roten Gebiete nach dem Verursacherprinzip, das heißt vor allem, dass die "grünen" Messtellen endlich berücksichtigt werden", sagt Hennies.

Der Umweltkartenserver sei bisher als Erkenntnisquelle für das Landvolk nicht geeignet, weil nicht alle aktuellen Werte enthalten, keine mehrjährigen Durchschnittswerte dargestellt und neue oder ausgesonderte Messstellen nicht ersichtlich sind.

Hennies fordert eine kleinteiligere Einteilung der Roten Gebiete, wie es beispielsweise auch in Schleswig-Holstein der Fall ist. "Das muss in Niedersachsen auch möglich sein. Das haben wir aktuell in mehreren Videokonferenzen deutlich gemacht und das werden wir auch in der Verbandsanhörung im Sinne der bäuerlichen Betriebe noch einmal detailliert darlegen", so Hennies. Man wolle noch in dieser Woche alle fachlich zuständigen und politisch verantwortlichen Stellen über die Problemlage informieren.

Aktuelle Gebietskulisse nicht nachvollziehbar

Auch die CDU-Landtagsfraktion übt Kritik an der massiven Benachteiligung landwirtschaftlicher Betriebe durch die großflächige immissionbasierte Binnendifferenzierung. Man habe das zuständige Umweltministerium aufgefordert, die hierfür benötigte Datengrundlage bereitzustellen. "Unser Ziel ist und bleibt die verursachergerechte, regionalisierte Ausweisung der Roten Gebiete", so stellvertretender Fraktionsvorsitzender Dammann-Tamke. Das aktuelle Verfahren entspreche diesem Ziel nicht.

"Für viele betroffene Landwirtinnen und Landwirte ist die aktuelle Gebietskulisse nicht nachvollziehbar. Erst wenn es eine nachvollziehbare Zuordnung von einem roten Brunnen und der Ausweisung eines roten Gebietes gibt, werden wir Akzeptanz erzielen." Dammann-Tamke forderte, dass Umweltministerium und NLWKN mit einem erweiterten Messstellennetz die Basis für die Regionalisierung und einen verursachergerechten Ansatz schaffen müssten. Man habe in Niedersachsen das größte Messstellennetz aller Bundesländer - es sei Landwirtinnen und Landwirten einfach nicht zu erklären, warum damit keine Regionalisierung umzusetzen sei. 

Mit Material von LPD, CDU
Gülleausbringung mit Schleppschlauch

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