Blühender Staudengarten - Wie kann man den Garten dem Klimawandel anpassen

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Andrea Borsat | am

So machen Sie den Garten für den Klimawandel fit: 8 Tipps

Durch den Klimawandel häufen sich die Hitzesommer. Wie kann man den Garten so gestalten, dass er mit den Bedingungen zurechtkommt?

Trockenheit, Temperaturrekorde und braune Blätter – der Klimawandel sorgt für immer mehr Hitzesommer. Diese stellen Gärtner vor einige Herausforderungen. Um Ihren Garten auf die trockenen Zeiten vorzubereiten, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt.

Mit richtiger Bepflanzung vor Wind und Verdunstung schützen

Bereits in der Planung können Eigenschaften und Vorteile von Pflanzen genutzt werden, um den Garten vor Wind und Verdunstung zu schützen. Als Vorbild dient die Natur. Wie beim Saum eines Waldes kommen Bäume ganz an den Rand des Gartens, darunter können Hecken gepflanzt werden. Unter die Hecken kommen Stauden und Gräser. Die Arten und Sorten sollten dabei auf den jeweiligen Standort abgestimmt sein. Höhere Gehölze für trockene Standorte können Vogelbeeren, Feldahorn oder Birken sein, als Hecken eignen sich Sträucher wie Sanddorn oder Schlehen.

Geringe Kosten verursacht dieser selbstgemachte Wegweiser.

Schottergärten sind keine Lösung

Niedersachsen hat den Steinwüsten bereits seit längerem den Kampf angesagt. Steine sind zwar nicht komplett verboten, aber zu viel Geröll im Garten hat einige Nachteile:

  • Steine heizen sich enorm auf und speichern die Hitze eines Sommertages bis tief in die Nacht hinein
  • Schottergärten sind teuer in Anschaffung und Pflege
  • Insekten, Vögel und andere Gartentiere finden weder Nahrung noch Lebensraum.
  • Sie werden schnell unansehnlich durch Algen und Pflanzenaufwuchs (spätestens nach zwei bis fünf Jahren)

Wasser ist Leben: Tipps zum Wassersparen

Während mancher vielleicht schon über den Einbau ausgeklügelter Bewässerungssysteme nachgedacht hat, wird es letztlich darum gehen, wie man das kostbare Wasser spart.

  • Wer kann, sollte einen Brunnen oder eine Zisterne anlegen. Als Alternative eignet sich auch eine Regentonne. Das Wasser kann zum Gießen verwendet werden.
  • Nur den Boden gießen, nicht die Pflanzen
  • Morgens gießen - nachts sollte der Garten trocken sein, das beugt Schnecken und Pilzerkrankungen vor.
  • Effektive Nutzung / Versickerung von Regenwasser: Einfahrten, Wege und Plätze sollten entsiegelt und versickerungsfähig gestaltet werden
  • Das Wasser kann direkt auf dem Grundstück in Sickergräben, Rigolen oder Teiche fließen. So wird es langsam dem wasserspeichernden Boden zugeführt
  • Der Boden sollte in den Vegetationsflächen immer bedeckt sein
Eine Tröpfchenbewässerung versorgt Pflanzen auf effiziente Weise mit Wasser.

Schutz vor Sonne und Wind durch Büsche und Bäume im Garten

In Zeiten des Klimawandels eignen sich robuste Zukunftsbäume wie Französischer Ahorn, Apfeldorn, Kornelkirsche, Weißdorn und die Säulen-Felsenbirne als Schattenspender. Sie passen auch in kleinere Gärten. Dort kann statt großer Gehölze auch eine Hecke mit heimischen Arten gepflanzt werden. Hecken sind zudem ein guter Windschutz und vermindern die Erosion von trockenem Erdreich. Die Pflanzen hinter der Hecke verlieren weniger Wasser durch Verdunstung.

Berg und Tal im eigenen Garten

Ein echter Geheimtipp unter findigen Gärtnern ist das „Kraterbeet“. Es ist meist rund und im Zentrum abgesenkt. Der das Beet umgebende Wall bremst den Wind ab, im Zentrum sammelt sich Feuchtigkeit und die dort wachsenden Pflanzen sind geschützt.

Gartenarbeit nicht übertreiben

In der Ruhe liegt die Kraft: Rasen, der selten gemäht wird, entwickelt sich zum Kleinbiotop. Wenn Herbstlaub liegen bleibt, bleiben Rasen und Beete bedeckt. Der Boden wird geschützt, Nährstoffe entstehen und kleine Tiere finden Unterschlupf.

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Mit Begrünung kühlen für ein besseres Mikroklima

Bäume, Gehölze oder auch geschlossene Vegetationsdecken kühlen Luft und Boden durch Beschattung und Verdunstung. Jede Begrünung hilft - auch das Dach von Gartenschuppen, Mülltonnen-Boxen sowie Laubengänge oder Pergolen können bepflanzt werden. Ein Teich oder Graben verbessert ebenfalls das Mikroklima und müssen nur zeitweise feucht sein. Die Pflanzen darin und der Boden verdunsten das Wasser, welches die Umgebung abkühlt.

Bepflanzung an den Klimawandel anpassen

Kurz geschorene Rasenflächen benötigen unglaublich viel Wasser und bestechen im Hochsommer durch ein verbranntes Braun. Viel robuster sind heimische Wildblumen und Gräser der Magerstandorte. Wenn sie blühen dürfen, erhalten sie sich durch reichliches Aussamen selbst. Im Blumenbeet trotzen diese heimischen Winterstauden dem Klimawandel:

Einjährig

  • Klatschmohn (Papaver rhoeas)
  • Feldrittersporn (Consolida regalis)
  • Nelkenleimkraut (Silene armeria)

Zweijährig

  • Königskerzen (Verbascum spec.)
  • Natternkopf (Echium vulgare)
  • Nickende Distel (Carduus nutans)
  • Muskatellersalbei (Salvia sclarea)

Ausdauernd

  • Dost (Origanum vulgare)
  • Färberkamille (Anthemis tinctoria)
  • Steppensalbei (Salvia nemorosa)
  • Moschusmalve (Malva moschata)
Mit Material von Quelle: HAZ, NABU, Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV)

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