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Thomas Gaul | am

Südlink-Stromtrasse: Bis 12. Juli Bedenken geltend machen

Die Südlink-Stromleitung beschäftigt auch Niedersachsens Landwirte. Jeder kann bis 12. Juli Einwändungen und Anregungen einreichen.

Über die 700 km lange Hochspannungsleitung Südlink soll künftig Strom von den Windparks vor den norddeutschen Küsten nach Bayern gelangen – ein Bauprojekt mit weitreichenden Auswirkungen für Natur und Landschaft. Auch Niedersachsens Landwirte sind von den tiefgreifenden Erdarbeiten betroffen.

Jeder hat die Möglichkeit, im sogenannten Anhörungsverfahren eigene Bedenken und Anregungen geltend zu machen. Infos und ein Formular dazu gibt es online auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur zum Südlink.

Infos durch den Netzbetreiber

Die Beteiligung eines jeden war auch Thema auf einer Infoveranstaltung des Unternehmens Tennet in Garbsen bei Hannover. Der zuständige Netzbetreiber hatte eingeladen, um aus seiner Sicht über den Stand der Dinge zu informieren. Konkret ging es dabei um den Trassenverlauf in der Region Hannover.

Tennet hatte bis Ende Februar bekannt gegeben, einen Verlauf der Trasse westlich von Hannover zu favorisieren. Bis dahin war ein Verlauf östlich der Landeshauptstadt als wahrscheinlichere Variante eingestuft.

Am Ende entscheidet Bundesnetzagentur

In Garbsen wurde daher intensiv an den Kartenausschnitten diskutiert. „Wir wissen jetzt noch gar nicht genau, wie die Trasse verlaufen wird“, sagte Hanka Waldmüller vom Tennet-Projektteam: „Vorgeschlagen wird ein 1.000 m breiter Trassenkorridor, der im weiteren Verlauf des Planungsverfahrens weiter eingegrenzt wird. Am Ende entscheidet die Bundesnetzagentur.“ Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese sich gegen den vom Netzbetreiber vorgeschlagenen Verlauf entscheiden wird.

Landwirte sollen Einwendungen und Anmerkungen geltend machen

Umso wichtiger ist es daher, dass die betroffenen Landwirte jetzt ihre Einwendungen und Anmerkungen geltend machen. Dazu haben sie wie alle Bürger noch bis zum 12. Juli Zeit. Durch den derzeit vorgesehenen Trassenverlauf sind einzelne Landwirte besonders betroffen. Nach Angaben von Jakob von Richthofen sind 75 ha der Gutsgemeinschaft Lenthe betroffen, die in irgendeiner Form von der Trasse berührt oder gar durchschnitten werden.

Das dürfte die spätere Bewirtschaftung der Flächen erheblich erschweren. „Wir haben uns noch nicht damit beschäftigt, welchem Eigentümer welche Flächen gehören“, behauptete Alexandra Schmidt aus dem Tennet-Projektteam auf Einwände von Landwirten.

Eingriffe in land- und forstwirtschaftliche Nutzung minimieren

Auch Vertreter der Kommunen nutzten die Gelegenheit zum Informationsaustausch. Denn Orts- und Gemeinderäte haben die Möglichkeit, mit Planungsgrundsätzen zu verhindern, dass durch die Stromtrasse die bauliche Entwicklung der Dörfer eingeschränkt wird.

Die Stadt Neustadt am Rübenberge etwa verlangt, die Trassenführung entlang von öffentlichen oder privaten Wegen zu planen, um die Eingriffe in die land- und forstwirtschaftliche Nutzung zu minimieren.

Stromtrasse: Großer Eingriff für den Boden

Was für ein großer Eingriff die Stromtrasse für den Boden bedeutet, wurde den Besuchern selbst bei einem Modell der Baustelle deutlich, dass die Planer mit nach Garbsen gebracht hatten.

Ein Problem bei der Trassenplanung ist, dass nur qualitative und quantitative Aspekte in den Schutzgütern Tiere, Pflanzen und der biologischen Vielfalt berücksichtigt werden, aber nicht die Bedeutung des gewachsenen Bodens für die Landwirtschaft.  

Landvolk Hannover mit weiterer Infoveranstaltung

Zu einer Diskussions- und Infoveranstaltung lädt auch das Landvolk Hannover ein:

  • Wann: 18. Juni, 13.30 Uhr
  • Wo: Rittergut Erichshof, Am Gut Erichshof, 30989 Gehrden-Everloh.
  • Interessierte bitte bis 12. Juni anmelden unter Tel.: 0511-4007870 oder E-Mail: info@landvolk-hannover.de.

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