Stephan Weil, Niedersachsens Ministerpräsident (SPD).

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Ellen Hartmann | am

Winterruhe bleibt: Niedersachsen hält an Corona-Kurs fest

Nachdem Bund und Länder sich gestern (24. Januar) darauf geeinigt haben, an den aktuellen Corona-Maßnahmen festzuhalten, hat auch Niedersachsen die Winterruhe verlängert. Laut Ministerpräsident Weil gibt es keinen Grund für Verschärfungen oder Lockerungen.

Das bedeutet, laut der Staatskanzlei für Niedersachsen: die Winterruhe wird nun zum dritten Mal verlängert. Damit gilt seit Mitte Dezember landesweit die Warnstufe 3. Nach Angaben von Stephan Weil seien die aktuell geltenden Maßnahmen zu diesem Zeitpunkt der Corona-Pandemie genau richtig. Aus diesem Grund seien keine Schließungen nötig, aber auch keine Lockerungen möglich. 

PCR-Tests werden knapp: Auswirkungen von Omikron

Dennoch hätten sich die Rahmenbedingungen durch die Omikron-Variante stark geändert, so Weil weiter. Insbesondere bei PCR-Tests sowie bei der Kontaktnachverfolgung gebe es aufgrund der hohen Zahl der Neuinfektionen immer öfter zu Engpässen, weshalb in diesen Bereichen nun priorisiert werden müsse. Laut dem Ministerpräsidenten sei hier nun noch mehr die Eigenverantwortung der Menschen gefragt. Denn in Zukunft sollen Infizierte selbst ihre Kontaktpersonen informieren und zusätzlich die verfügbaren elektronischen Hilfsmittel nutzen, wie beispielsweise die Corona-Warn-App. 

Niedersachsen hat eine neue Corona-Verordnung erlassen. Wir erklären Ihnen, wo jetzt was gilt und was sich geändert hat.

Für wen stehen noch PCR-Tests zur Verfügung?

PCR-Tests stehen daher nun vordergründig diesen Gruppen zur Verfügung:

  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Krankenhäusern, Arztpraxen sowie in der Pflege. Sie sollen PCR-getestet werden, wenn dadurch Patienten beziehungsweise Bewohner gegen eine mögliche Infektion geschützt werden können. 
  • Risikopatienten wie Älteren, Menschen mit Vorerkrankungen oder immunsupprimierte Personen sollen PCR-getestet werden, um das Virus frühzeitig zu erkennen und antivirale Therapie zu ermöglichen. 

Eine genaue Teststrategie sowie Kontaktnachverfolgung soll von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsministerinnen der Länder erarbeitet werden. 

Derzeit keine Überlastung der Krankenhäuser

"Wir befinden uns inmitten einer harten Infektionswelle, die noch lange nicht abgeklungen ist", schreibt der Ministerpräsident auf seinem Twitter-Account. "Die Omikron-Variante dürfen wir nicht unterschätzen. Deshalb ist es wichtig, die aktuellen Schutzmaßnahmen noch eine Zeit lang aufrechtzuhalten." Omikron habe bisher einerseits zu hohen Infektionszahlen geführt, andererseits sei jedoch keine Überlastung der Krankenhäuser zu spüren. Auf den Normalstationen würden zwar mehr Corona-Patienten liegen, allerdings nicht so viele, dass es besorgniserregend sei, so der MP weiter. Vielmehr hätten die bislang ergriffenen Schutzmaßnahmen in Deutschland dazu geführt, dass die Infektionszahlen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eher unterdurchschnittlich ausfallen würden. 

Verkaufen im Hofladen funktioniert bereits länger nur mit Maske und Mindestabstand.

Karl Lauterbach rechnet mit 600.000 Neuinfektionen pro Tag

"Für diese Phase der Pandemie sind wir richtig unterwegs", erklärte Weil gestern (24. Januar) nach dem Bund-Länder-Treffen. "Der anstrengendste Teil der Omikron-Welle steht in den nächsten Wochen noch bevor." Noch vergangene Woche hatte Bundesgesundheitsminister Lauterbach in der Gesundheitsministerkonferenz davon gesprochen, dass er bald von 400.000 Neuinfektionen pro Tag ausgehe. Sollte der Schutz der Auffrischungs-Impfung schnell nachlassen, könne diese Zahl auch auf 600.000 Neuinfektionen pro Tag steigen. Aufgrund dieser Einschätzung könne es keine Lockerungen geben, findet Weil. In den kommenden Wochen soll es in Niedersachsen eine neue Corona-Verordnung geben. Diese soll wieder über "einige Wochen hinweg" gelten. 

Stephan Weil will mehr Erst- und Zweitimpfungen

Von der Staatskanzlei heißt es zudem auch, das die Bürger weiterhin durch niedrigschwellige Impfangebote motiviert werden sollen, sich impfen zu lassen. Laut Weil werde die derzeitige Corona-Welle nur dann die letzte Welle sein, wenn sich mehr Menschen gegen das Corona-Virus impfen lassen würden: "Nur wenn wir eine sehr hohe Impfquote vorweisen können, haben wir eine gute Chance, dass wir im nächsten Herbst und Winter nicht erneut das gesellschaftliche Leben herunterfahren müssen." Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) fordert eine Impfpflicht für Erwachsene und die Einführung eines Impfregisters: "Das würde Klarheit schaffen und den Teufelskreis aus Einschränkungen und Lockerungen durchbrechen."

Mit Material von NDR

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