Die Zahl der illegalen Müllkippen in Niedersachsen nimmt zu. Offenbar wird dieser während der Corona-Pandemie vermehrt in der Natur entsorgt.
Dies beklagte der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha). Wiederholt würde im Wald oder vor Wertstoffhöfen Müll abgeladen. Auch im Nord-Osten Niedersachsens häuften sich laut NDR solche Fälle - Reifen, Hausmüll und Gartenabfälle würden einfach in die Natur gekippt.
Der Teamleiter der aha-Abfallfahndung vermutet auch die Corona-Pandemie als Ursache. Zum einen falle zu Hause mehr Müll an, zum anderen verschärfe die vorübergehende Schließung der Wertstoffhöfe die Situation. Man geht davon aus, dass viele Menschen zu fual seien, ihren Müll ordentlich zu entsorgen.
Überlastete Annahmestellen
In einigen Regionen im Nordosten des Landes haben die Abfall-Annahmestellen teilweise Probleme, der hohen Nachfrage der Bürger nachzukommen. Durch die Abstandsregeln können Wartezeiten auf den Wertstoffhöfen entstehen. Gemeinderat-Mitglied Kimmel im Landkreis Stade vermutet, dass vielen Menschen für diese Wartezeiten die Geduld fehle.
Auch in anderen Regionen läuft der Betrieb auf den Wertstoffhöfen noch nicht wieder wie gewohnt. In Lüchow-Dannenberg muss die Abgabe telefonisch angemeldet werden, im Landkreis Uelzen können Privatkunden erst ab Montag wieder Müll abgeben.
Wiederkehrendes Problem
Die Niedersächsischen Landesforsten sehen die wilden Müllkippen ebenfalls als ein wiederkehrendes Problem. Landesforsten-Sprecher Aßmann beobachtet dies im Frühling: "Im Frühjahr kümmern sich die Leute um ihren Garten. Dabei fallen Abfälle an. Dann schmeißen manche Leute den Abfall in den Wald." Ob die Menschen während der Pandemie mehr Müll als sonst im Wald abladen, könne er nicht einschätzen.
Der aha-Abfallfahnder Hübner verweist darauf, dass die Menge an illegal entsorgtem Abfall seit Jahren steige. Und er rechne damit, dass sich das Problem noch verschärfen werde: "Es wird mit Sicherheit noch schlimmer werden".