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Niedersächsische Landjugend lehnt Volksbegehren des Nabu ab
Die Niedersächsische Landjugend (NLJ) zeigt kein Verständnis für das Volksbegehren „Artenvielfalt. Jetzt!“ des Nabu.
Die Niedersächsische Landjugend (NLJ) äußert sich in einer Stellungnahme ablehnend gegenüber dem Volksbegehren „Artenvielfalt. Jetzt!“, das der niedersächsische Naturschutzbund (NABU) auf den Weg gebracht hat.
Obwohl zurzeit Verhandlungen mit der Landesregierung laufen, greife der Nabu jetzt mit seinem Aufruf voraus. Eine Zusammenarbeit aller Interessengruppen hält die Landjugend Niedersachsen für unabdingbar.
Gemeinsam Umweltschutz vorantreiben
„Nur wenn gemeinsam mit der Landwirtschaft an einer Lösung gearbeitet wird, können Resultate gefunden werden, die zum richtigen Ziel führen“, macht Lars Ruschmeyer, Agrarausschusssprecher der NLJ, deutlich.
„Wir sind uns bewusst, dass die Landwirtschaft mit und von der Natur lebt. Auch wir Landwirte und Landwirtinnen sind an einer biologischen Vielfalt interessiert und beteiligen uns bereits lange mit freiwilligen Maßnahmen aktiv am Natur- und Umweltschutz“, so Ruschmeyer weiter.
Das Bestreben liege darin, Maßnahmen für sichtbaren und effektiven Natur- und Umweltschutz gemeinsam mit unterschiedlichen Interessengruppen zu erarbeiten und voranzutreiben.
Alle Faktoren müssen berücksichtigt werden
Der NABU versucht stattdessen in der derzeitigen Situation, seine Mitglieder und Unterstützer zu einem „Hauruck-Verfahren“ zu motivieren. Jan Hägerling, Landesvorsitzender der NLJ, befürchtet, dass mit dem plakativen Slogan „Artenvielfalt. Jetzt!“ viele zu vorschnellem und unüberlegtem Handeln bewegt werden könnten.
Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, bei der bewusst und regional alle Faktoren berücksichtig werden, sei notwendig. Dazu gehöre auch, weiter an gemeinsamen Strategien zu arbeiten.
Am Ende Volksentscheid?
„Die Klimakrise und das Artensterben machen keine Pause“, heißt es in dem Mitgliederbrief vom NABU. Gleiches gilt aber auch für die Landwirtschaft mit ihrem essenziellen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz. „Wir machen weiter, auch in der jetzigen Zeit, und sorgen für eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung unseres Bodens“, betont Ruschmeyer.
Möglicher Volksentscheid könnte Bevölkerung spalten
Die NLJ ist sich einig, dass auch über eine Volksinitiative auf ein Anliegen aufmerksam gemacht werden kann. Die endgültige Entscheidung, wie mit dem Anliegen umgegangen wird, liegt in diesem Fall bei den gewählten Vertreterinnen und Vertretern im Parlament, die auf die Rücksichtnahme und möglichst ausgleichende Umsetzung aller unterschiedlichen Interessen bedacht sind.