Die Blaumeise.

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Laura Schneider | am

Oldenburg: Bakterium als Auslöser für Meisensterben identifiziert

Auch in Niedersachsen starben in den vergangenen Wochen auffällig viele Meisen. Laut LAVES ist ein Bakterium dafür verantwortlich.

Tausende tote Blaumeisen stellten seit März deutschlandweit Experten vor ein Rätsel. Auch in Niedersachsen wurden in den vergangenen Wochen ungewöhnlich viele tote Blaumeisen gefunden.

Nun haben Experten herausgefunden, dass ein Bakterium für das Meisensterben verantwortlich ist. „Die bei uns untersuchten Tiere sind alle an einer Lungenentzündung gestorben, für die das Bakterium Suttonella ornithocola der Auslöser war“, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) am Mittwoch (22. April).

Deutschlandweit etwa 26.000 tote Meisen

Die Behörde berichtet, dass das Bakterium in den inneren Organen der Tiere nachgewiesen wurde. Der Erreger habe erstmals 1996 ein massives Meisensterben in England und Wales ausgelöst. 2018 beschrieben Wissenschaftler ihn erstmals bei Meisen in Nordrhein-Westfalen.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) teilte mit, dass innerhalb von nur zwölf Tagen 13.800 Meldungen aus Deutschland eingingen, die etwa 26.000 Vögel betrafen. „Erste Fälle wurden uns bereits Mitte März aus Rheinhessen in Rheinland-Pfalz gemeldet“, erklärte Nabu-Vogelschutzexperte Marius Adrion. In Niedersachsen liegen laut LAVES derzeit in den Landkreisen Ammerland und Diepholz Nachweise der Infektion vor.

Keine Gefahr für Menschen und andere Tiere

Ein Gefährdungspotenzial für Menschen und andere Tiere scheine nicht zu bestehen. Die Datenlage sei diesbezüglich noch spärlich, aber laut gegenwärtiger Literatur sind keine Infektion bei Menschen oder Tieren außer Meisen bekannt. Trotzdem empfiehlt das LAVES beim Umgang mit toten Tieren auf Hygiene zu achten, zum Beispiel durch die Verwendung von Einweghandschuhen.

Der Nabu ruft weiterhin dazu auf, den Fund kranker oder verstorbener Vögel über sein Online-Formular zu melden. Auf diese Weise könne man wichtige Daten sammeln, um Ausmaß, räumliche Verbreitung und den Verlauf der Epidemie zu ermitteln.

Mit Material von dpa, LAVES, Nabu

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