Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Wer pflegt, braucht echte Entlastung
Menschen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen, bekommen dafür Leistungen vom Staat. Aber reichen die aus? Ein Kommentar von Cornelia Krieg.
Moin liebe Landwirtinnen und Landwirte! Meine Oma ist von meiner Familie zu Hause gepflegt worden. Kochen, waschen, putzen, beim Anziehen helfen und auf der Toilette, den Rollstuhl schieben - sowas schlaucht. Viele von Ihnen kennen das.
Immerhin: Jetzt in der Corona-Zeit bekommen alle, die zu Hause jemanden pflegen, mehr Unterstützung. Aber was sind bitte 60 Euro statt 40 für Pflegehilfsmittel? 50 Prozent mehr von wenig sind immer noch wenig.
Das geht am Bedarf vorbei
Mich wundert es auch nicht, dass jemand Leistungen, die er vielleicht bekommen könnte, gar nicht erst beantragt. Denn manches geht einfach am Bedarf der Pflegenden vorbei. Der Anspruch auf ein zinsloses Darlehen etwa, das dazu dient, fehlendes Einkommen zu überbrücken, ist meiner Meinung nach ziemlich sinnlos.
Zu wenig Hilfe auf dem Dorf
Wer pflegebedürftig wird, bleibt das im Durchschnitt 6,7 Jahre. Familienpflegezeit kann man aber nur maximal zwei Jahre lang nehmen. Deshalb wird sie kaum genutzt, das zeigen die Zahlen des Bundesfamilienministeriums. Wer pflegt, braucht also echte Entlastung und kein Geld, dass er anschließend wieder zurückzahlen muss.
Gerade auf dem Dorf fehlen zum Beispiel Kurzzeitpflegeplätze, damit sich Pflegende selbst mal eine Auszeit gönnen können. Mitarbeiter von Pflegediensten sind zudem viel mit Dokumentation beschäftigt.
Entlastung an erster Stelle
Ich wünsche mir deshalb für alle Menschen, die ein Familienmitglied zuhause pflegen, mehr Entlastung im Alltag. Nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft.
Einen ausführlichen Audiokommentar finden Sie in unserer digitalen Ausgabe.
Mehr zum Thema Pflegeleistung für Angehörige lesen Sie in der LAND & FORST Ausgabe 25/20 oder in unserer digitalen Ausgabe.