Biertreber

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Laura Schneider | am

Ratgeber: Wovon sollen die Rinder satt werden?

Die drohende Futterknappheit bereitet vielen Rinderhaltern Sorgen. Diese Futtermittel bieten sich als Alternativen an.

Nach zwei Dürrejahren sind die Futterreserven vielerorts knapp oder sogar aufgebraucht. Auch der Niederschlag nach Himmelfahrt hat kaum etwas daran geändert, dass Grünland und Mais dringend Regen brauchen.

Neben Weidegang oder dem Zukauf von Grobfutter können Rinderhalter darauf reagieren, indem sie jetzt verstärkt nach anderen Futterkomponenten suchen. Diese Nebenprodukte und Futtermittel eignen sich als Alternativen bei Futterengpässen:

Getreide-Ganzpflanzensilage

Grünroggen, Wintergerste und Winterweizen kommen auch als Getreide-Ganzpflanzensilage (GPS) zu Futterzwecken zum Einsatz.

Pressschnitzelsilage

Pressschnitzel sind ein schmackhaftes Nebenprodukt der Zuckergewinnung. Sie lassen sich gut silieren und eignen sich auch zur Mischsilierung mit Gras oder Mais.

Pressschnitzel zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Pektin und Hemicellulose aus. Diese Kohlenhydrate sind leicht verdaulich und werden im Pansen langsamer und gleichmäßiger abgebaut als Stärke und Zucker. So steht den Mikroben genug Energie zur Eiweißbildung zur Verfügung.

Biertreber

Biertreber ist ein gut silierbares Proteinfuttermittel. Frisch verdirbt er wegen des hohen Wassergehalts schnell und muss deshalb konserviert werden.

Kartoffeln

Kartoffeln enthalten viel Energie in Form von Stärke, sind aber sehr wasserreich. Sie zählen zu den Saftfuttern und können einen Teil des Kraftfutters ersetzen.

Der Vorteil der Kartoffel besteht darin, dass ihr Stärke im Pansen langsamer abgebaut wird als Getreidestärke. Kartoffeln eignen sich auch zur Mischsilierung mit Gras oder Mais.

Kartoffelpülpe

Kartoffelpülpe ist ein energiereiches Saftfutter, das bei der Stärkegewinnung anfällt. Sie enthält hochverdauliche Zellwandbestandteile, fein vermahlene Schalen und einen unterschiedlich hohen Anteil an Stärke. Diese ist für Wiederkäuer fast zu 100 % verdaulich und bestimmt den Energiegehalt. Im Pansen wird sie nur langsam abgebaut und liefert so günstige Voraussetzungen für die mikrobielle Eiweißsynthese.

Pülpe sollte schnell verfüttert werden, da sie im frischen Zustand leicht verdirbt. Abgepresst lässt sie sich allerdings auch gut silieren.

Apfeltrester

Apfeltrester stammt aus der Apfelsaftherstellung und enthält Schalen, Kerngehäuse und Fruchtmark. Er ist protein- und strukturarm. Durch den hohen Restzuckergehalt lässt er sich gut silieren.

Zwischenfrüchte

Es gibt verschiedene Kategorien von Zwischenfrüchten:

  • Gräser wie Einjähriges oder Welsches Weidelgras
  • kleinkörnige Leguminosen (Kleearten)
  • großkörnige Leguminosen wie Futtererbsen
  • Kreuzblütler wie Raps oder Stoppelrüben
  • andere Arten wie Grünroggen

Sie sind wasser- und proteinreich und besitzen folglich wenig Struktur. Der Sickersaftanfall ist dementsprechend hoch und kann je nach Futtermittel und Ertrag durchaus 10 m3/ha und bis zu mehr als 25 m3/ha betragen.

Luzerneheu

Luzerneheu hat eine gute Strukturwirkung und hat sich in der Rinderfütterung seit Langem etabliert. Viele Betriebe beziehen getrocknetes Heu in Form von Quaderballen aus dem Handel.

Stroh

Stroh wurde schon in den vergangenen Trockenjahren verstärkt zugefüttert. Vorteile sind die relativ günstige Beschaffung und die Möglichkeit der Außenlagerung. Demgegenüber stehen ein geringer Futterwert, schlechte Verdaulichkeit, ein hoher Lignin- und Rohfasergehalt sowie hohe Nährstoffkosten.

Den gesamten Artikel mit weiteren Details zu den verschiedenen Futtermitteln lesen Sie in der LAND & FORST, Ausgabe 23/2020 und in der digitalen Ausgabe.

Mit Material von Andrea Meyer, LWK Niedersachsen

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