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Schlachthöfe: Neue Corona-Brennpunkte im Norden?
Nicht nur Schlachthof-Mitarbeiter bei Westfleisch (NRW) wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Auch bei Vion in Schleswig-Holstein gab es bislang 109 Infektionen. Kurzfristige Schließungen waren die Folge. Die gesamte Belegschaft soll getestet werden.
Nachdem 129 Mitarbeiter des Schlachthofs Westfleisch im Münsterland positiv auf das Coronavirus getestet wurden, werden in Nordrhein-Westfalen (NRW) alle Schlachtbetriebe auf das Virus getestet, wie die Landesregierung in NRW mitteilte.
Insbesondere müssten Mitarbeiter getestet werden, die mit einem Werkvertrag in Schlachthöfen beschäftigt seien. Zu den Maßnahmen gehöre auch die Kontrolle ihrer Unterkünfte.
Auch im Schlachthof Vion wurden 109 Mitarbeiter in Bad Bramstedt (Schleswig-Holstein) positiv getestet. Der Infektionsschutz des Kreises Segeberg hat daraufhin alle Mitarbeiter des Schlachthofs, die im Kreis leben, unabhängig vom Testergebnis unter Quarantäne gestellt.
Produktion im Schlachthof läuft weiter
Ein Westfleisch-Sprecher hatte am Donnerstagabend erklärt, dass alle Krankheitsverläufe vergleichsweise mild seien. Die Infizierten, die nicht im Krankenhaus liegen, und ihre Kontaktpersonen befänden sich in häuslicher Quarantäne.
Entgegen ersten Befürchtungen sei die Produktion im Betrieb nicht eingestellt worden. Sie laufe in reduziertem Umfang weiter.
Corona-Infizierte in 4 Schlachthöfen
In Deutschland kam es damit in insgesamt vier Schlachtbetrieben zu vermehrten Infektionen mit dem Coronacvirus.
Hier der Überblick:
- Westfleisch: In Coesfeld in NRW sind 129 Mitarbeiter positiv getestet worden.
- Westfleisch: In Oer-Erkenschwick (Kreis Recklinghausen) in NRW haben sich in einem Schwesterbetrieb von Westfleisch 33 von 1.250 Mitarbeitern infiziert.
- Vion: In Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) in Schleswig-Holstein wurden 109 Schlachthof-Mitarbeiter positiv getestet.
- Müller-Fleisch: In Birkenfeld in Rheinland-Pfalz sind 90 Mitarbeiter betroffen.
Niedersachsen prüft, Tests durchzuführen
Ob auch in Niedersachsen flächendeckende Tests bei Mitarbeitern von Schlachthöfen durchgeführt werden, wird derzeit geprüft, teilte das Agrarministerium in Hannover auf Anfrage von agrarheute mit.
Aktuell würden keine Hinweise auf Corona-Erkrankungen in Schlachtbetrieben oder anderen Lebensmittelunternehmen vorliegen, die Auswirkungen auf die Versorgungssituation oder auf die Lieferketten in Niedersachsen hätten, so das Ministerium weiter.