Haben Ihre Pflanzen Trauermücken als Untermieter? Mit diesen Mitteln werden Sie die lästigen schwarzen Fliegenschwärme wieder los.
Plötzlich schwirren überall kleine schwarze Fliegen? Dann haben sich ihre Pflanzen wahrscheinlich Trauermücken eingehandelt. In vielen Fällen schleppt man sich die winzige Fliege mit neu gekauften Pflanzen oder Kräutertöpfen aus dem Supermarkt ein. In der feuchten Erde der Topfpflanzen stecken die Eier und Larven der Trauermücke. Einmal eingezogen können sie sich schnell vermehren. Eine Trauermücke kann über 200 Eier ablegen und so zieht das Insekt gerne in weitere Pflanztöpfe ein. Deshalb ist es wichtig, dass man schnell Maßnahmen gegen ihre Ausbreitung ergreift.

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Fraß an den Wurzeln
Die Fliegenschwärze sind nicht nur lästig, sie können die Pflanzen schwächen. Aus den Eiern der Trauermücke schlüpfen nach etwa sieben bis acht Tagen kleine Larven, die sich etwa 13 Tage lang von Erde und abgestorbenen Pflanzenteile ernähren. Sie fressen jedoch auch die Wurzeln der Pflanze an, die dadurch anfällig für Krankheiten und Pilzbefall wird. Die ausgewachsene Fliege lebt nur zirka fünf Tage und legt in dieser Zeit ihre Eier in der Erde ab. Deshalb schwirren die Insekten auch meist um die Pflanze, ihrer Kinderstube, herum.
Ratgeber: Natron und natürliche Helfer im Haushalt
Diese Hausmittel helfen
In der Natur kommen Trauermücken in feuchten Lebensräumen wie Mooren und Feuchtwiesen vor, denn die Larven brauchen zum Leben feuchtes Substrat. In nasser Pflanzenerde vermehrt sich die Fliege besonders schnell.
- Daher sollte man bei Befall den Wurzelballen abtrocknen lassen und nur noch sparsam wässern. In trockener Erde können sich die Larven nicht mehr fortbewegen und sterben ab. Alternativ kann man das Wasser beispielsweise über den Untersetzer zugeben.
- Aber auch mit Gelbtafeln lassen sich Trauermückenschwärme schnell dezimieren, aber meist nicht ausreichend bekämpfen. An den klebrigen, gelben Karten bleiben zwar viele ausgewachsene Fliegen hängen, aber es verhindert nicht unbedingt die Eiablage und kann den Larven nichts anhaben. Trotzdem ist es ratsam Gelbtafeln bei Trauermückenbefall einzusetzen. Vor allem dort, wo noch keine Trauermücken eingezogen sind. Statten sie die anderen Pflanztöpfe mit Gelbtafeln aus und verhindern Sie so die Ausbreitung.
- Ein weiteres Mittel, den Trauermücken einen Strich durch die Rechnung zu machen, ist Sand. Wer eine Lage Sand oder besser Quarzsand auf die Erdoberfläche schichtet, erschwert die Eiablage. Außerdem verhindert der trockene Sand die Entwicklung der Larven. Wichtig ist dabei, dass der Sand nicht zu feucht ist. Daher die Pflanze besser über den Untersetzer wässern.
- Auch funktionieren können Backpulver oder Natron. Dieses kann entweder mit dem Gießwasser eingebracht werden oder sie verteilen das Pulver dünn auf der Erde und befeuchten es mit Wasser aus einer Sprühflasche. Allerdings sollte Backpulver sehr gering dosiert werden, denn das Mittel erhöht den ph-Wert des Bodens in den basischen Bereich. Für Pflanzen, die ein eher saures Substrat bevorzugen, ist der Einsatz von Natron nicht geeignet. Grundsätzlich eignet sich das Mittel nur bei geringem Befall. Es sollte nicht mehr als ein Teelöffel Backpulver auf einen Liter Gießwasser verabreicht werden.
- Was auch fast jeder reichlich im Haus hat, ist Kaffeesatz oder Kaffeepulver. Das darin enthaltene Koffein bekommt den Larven der Trauermücke nicht gut. Für die Bekämpfung lassen sie den Kaffeesatz trocknen und streuen eine Schicht über die Erdoberfläche. Wie Sand erschwert dieser einerseits die Eiablage und das Nikotin verhindert die Larvenentwicklung. Allerdings sollte hier auch auf die Ansprüche der Pflanze geachtet werden, was den ph-Wert der Erde angeht. Entgegen des Backpulvers sollte Kaffeesatz eher bei Pflanzen zum Einsatz kommen, die Substrat im sauren Bereich mögen.
- Neemöl enthält den Wirkstoff Azadirachtin. Dieser macht Pflanzen ungenießbar für die Erdfliegen-Larven und stoppt ihre Weiterentwicklung. Zudem sorgt der Stoff dafür, dass sich befruchtete Trauermücken einen anderen Ort zur Eiablage suchen. Mit ein wenig Glück sind auch sie durch Neemöl abzutöten, denn dringt es in die Atemwege ein, kann es dort zu Verklebungen führen und eine Erstickung herbeiführen.
- Wer kein Neemöl zur Hand hat, kann zu anderen ätherische Ölen wie Lavendel-, Teebaum- oder Minzöle greifen. Sie wirken ebenfalls als Insektizid gegen die Larven der Trauermücke. Aber auch diese natürlichen Mittel sollten nur sparsam eingesetzt werden, denn sonst schaden die ätherischen Öle den Wurzeln der Pflanze. Maximal 20 Tropfen kommen auf einen Liter Gießwasser. Damit sich das Öl im Wasser gut verteilt, hilft es Waschnusspulver als Emulgator hinzuzufügen.
- Ein weiteres Hausmittel, das bei noch nicht stark fortgeschrittenem Befall wirkt, ist Muskatnuss. Das Gewürz enthält die für Larven der Trauermücke giftige Myristinsäure. Streuen Sie eine dünne Lage geriebene Muskatnuss auf die Erde. Mit dem Gießwasser gelangt das Mittel in die Erde und die Larven sterben ab.
Wenn Hausmittel nicht helfen
Wenn alles nichts hilft, dann bleibt nur noch Chemie oder der Austausch des Substrats. Beim Erdwechsel sollte man jedoch gründlich arbeiten und auch die feinen Wurzelhärchen von der Erde befreien, so dass keine Eier und Larven zurückbleiben. Die befallene Erde sollte über die Biotonne entsorgt werden.