Der Wohlfühlstall von Oliver Holtermann aus Harsefeld wurde vom Deutschen Tierschutzbund mit dem Premiumlabel ausgezeichnet.
"Ich wollte ein transparentes System haben, in dem jeder nachvollziehen kann, was wir machen", erläutert er seine Entscheidung aus dem Jahr 2018. Im vor zwei Jahren gebauten Stall haben die Tiere viel Platz, Auslauf und größere Nestflächen.
Das Hauptaugenmerk richtet der Landwirt auf das Wohlbefinden der 12.000 Hühner: "Bei uns steht das Tier im Mittelpunkt." Damit auch die Verbraucher dies sehen können, hat er eigens einen Besucherraum gebaut. Auch ohne Anmeldung kann man hier einen Blick in den Stall werfen.
Holtermann verkauft die Eier im eigenen Hofladen, im Eierautomaten, in Läden und großen Supermärkten in der Region. Und es soll noch mehr werden: Die Anzahl der Tiere soll verdoppelt werden. Er möchte dabei den herkömmlichen Bioeiern aus ökologischer Haltung "noch eine Schippe mehr Tierwohl drauf packen".
Ackerbau und Biogas
Holtermann hat noch weitere Standbeine. Er betreibt Ackerbau, Grünland und eine ein Megawatt große Biogasanlage. "Mit der Wärme versorgen wir unter anderem die Schule, ein Altenheim und ein Jugendzentrum", sagt Holtermann. Der Ökostrom aus Mais, Gras, Gülle, und Getreide kann direkt bei dem Landwirt gekauft werden, da er als Grundversorger gelistet ist. Die Rohstoffe baut er auf den 350 großen Ackerflächen und den 80 Hektar großen Grünlandflächen vor der eigenen Haustür an.
Zudem hat der Landwirtschaftsmeister auf fünf Hektar eine Blühwiese mit Phacelia, Sonnenblumen und Buchweizen angelegt. "Im nächsten Jahr wollen wir Blühpatenschaften anbieten", sagt Holtermann. Ein gutes Miteinander und der Dialog vor Ort sind ihm wichtig.
In den 20 Jahren, die er den Hof betreibt, hat er ihn kontinuierlich weiterentwickelt. 2011 erfolgte die innovative Ausrichtung mit dem Bau einer Biogasanlage und Blockheizkraftwerken zur Produktion von Strom und Wärme, bevor 2016 die Abschaffung der Milchkühe Platz schaffte für den Legehennenstall.