Nord- und Ostsee werden immer wärmer. Seit 1969 stieg die Temperatur in der Nordsee um 1,3 Grad.
Die Nordsee hat sich im Zeitraum 1969-2017 unter Berücksichtigung der mittleren Oberflächentemperatur um 1,3 Grad Celsius erhitzt. In der westlichen Ostsee wurde seit 1982 ein Temperaturanstieg von 0,6 Grad pro Dekade gemessen, das heißt um mindestens 1,8 Grad.
"Nord- und Ostsee erhitzen sich in besorgniserregendem Tempo", sagte Grünen-Politikerin Lemke. Sie hatte die Daten beim Bundesverkehrsministerium erfragt. Wenn sich der Temperaturanstieg fortsetze, drohten in beiden Meeren massive Veränderungen der Meeresumwelt. Einige Fischsorten würden in andere Gewässer abwandern. "Hering und Kabeljau fliehen schon heute in kühlere Gewässer, Richtung Arktis. Für die kleine Küstenfischerei ist das genauso dramatisch, wie für komplexe ökologische Kreisläufe innerhalb unserer Meere." Auch könnten Algenblüten weiter zunehmen.
Die Politikerin forderte deshalb einen wirksamen Klimaschutz. Es brauche dafür wirksame Schutzgebiete, in die sich geschützte Arten zurückziehen und dort erholen könnten. Lemke betonte, dass gesunde Meere auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisteten. "Gesunde Meere speichern riesige Mengen an Kohlenstoff und produzieren gleichzeitig unsere Luft zum Atmen."