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Trotz Überhänge: Schweinemarkt beruhigt sich langsam
Zwar belasten Überhänge an Schlachtschweinen derzeit noch den Markt, aber die Stimmung hellt sich spürbar auf, schätzt die ISN ein.
Bei Tönnies ist der Probebetrieb aufgenommen worden. Zwar belasten die Überhänge an Schlachtschweinen derzeit noch den Markt und auch von einer Erholung der Preise könne noch nicht die Rede sein, dennoch kehre langsam wieder etwas Stabilität zurück, schätzt die ISN ein.
"Schweinestau" löst sich nur durch Hochfahren der Schlachtmengen auf
Die aktuelle Situation am Schlachtschweinemarkt sei laut ISN mit der langsamen Auflösung einer Stausituation auf einer dreispurigen Autobahn zu vergleichen:
Wenn nach einer Vollsperrung eine Spur freigegeben werde, sei das ein erster Schritt zum Abbau des Staus. Ein positiver Effekt wäre sofort spürbar, der Verkehr könne aber allein mit dieser Maßnahme noch nicht wieder vollständig fließen.
Übertragen auf den Schlachtschweinemarkt bedeutet dies, dass der Abbau der Überhänge nur mit einem zügigen Hochfahren der Schlachtmengen in Rheda-Wiedenbrück erfolgen kann.
Aktuell schlachtet und verarbeitet Tönnies im Probebetrieb "nur" 10.000 Schweine am Tag. Der Betrieb soll aber Schritt für Schritt hochgefahren werden.
Weniger Schweine aus Nachbarländern
Entlastend auf die Entwicklung bei der Anzahl der angestauten Schweine wirkte in den vergangenen Wochen ein Rückgang der Schlachtschweineimporte aus den Nachbarländern.
Insbesondere aus den Niederlanden und Belgien wurden ungefähr 20.000 bis 25.000 Schweine weniger pro Woche zur Schlachtung nach Deutschland geliefert. In den nächsten Wochen dürfte sich dieses Lieferverhalten fortsetzen.
Ebenfalls war der unveränderte Schweinepreis in der vergangenen Woche sowie die erneut unveränderte Notierung ein Indiz für eine zunehmende Marktberuhigung.
Schweinefleisch bald wieder mehr gefragt?
Die vielen negativen Berichte über den Fall Tönnies haben auch das Verbraucherverhalten in den letzten Wochen stark beeinflusst. Die ISN geht davon aus, dass diese Welle abebben wird und der "Appetit auf Schweinefleisch zurückkehrt".
Für die kommenden Wochen sei es aber wichtig, das Coronavirus aus den Schlachthöfen fernzuhalten. Gelinge dies, stehen die Zeichen für eine längerfristige Marktstabilisierung nicht schlecht.