Überhöhte Nitratwerte im Grundwasser sollen im Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Nutzung stehen, wie aus einer Analyse hervorgeht.
Laut einer Datenanalyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stünden überhöhte Nitratwerte im Grundwasser im Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Nutzung.
"Insbesondere sind die Nitratwerte an einer Messstelle höher, je stärker das umliegende Gebiet eine agrarwirtschaftliche Landnutzung in Form von Acker- und Weinanbau aufweist", heißt es in einem Bericht, den das Institut am Mittwoch (26.2.) veröffentlichen wollte. Er liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Überhöhte Werte abhängig von Landnutzung
Die DIW-Ökonomen beziehen sich auf Daten des Jahres 2016 - neuere Messwerte für Nitrat im Grundwasser gibt es beim Bundesumweltamt (UBA) noch nicht, allerdings soll es in diesem Jahr neue Werte geben.
"Wir haben uns auf Basis der verfügbaren Daten genau angeschaut, wie hoch der Anteil der verschiedenen Landnutzungsformen an den einzelnen Messstellen ist", sagte Studienautorin Greta Sundermann der dpa. "Dabei lässt sich ganz klar erkennen, dass die Nitratwerte dort höher sind, wo Ackerbau oder Weinanbau betrieben wird."
Steigende Wasserpreise?
Die DIW-Untersuchung kommt auch zu dem Schluss, dass in Gemeinden mit Nitratkonzentrationen über dem Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter die Grundgebühr der Haushalte für Wasser mehr als fünf Euro pro Jahr höher liegt als in Gemeinden mit Konzentrationen unter 25 Milligramm.
So einen direkten Zusammenhang sieht das Umweltbundesamt aber nicht: "Die aktuellen Wasserpreise setzen sich aus vielen Faktoren zusammen. Der Nitratgehalt des Rohwassers ist nur ein Aspekt", sagte Wasserexperte Jörg Rechenberg. Einen größeren Einfluss auf die Preise hätten aktuell Gelände, Siedlungsdichte oder der Zustand des Rohrnetzes.