Biene auf gelben Wildblumen

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Christel Grommel | am

Weltbienentag - mehr Natur im Garten

Heute (20. Mai) ist Weltbienentag. Wissenschaftler rufen dazu auf, mehr Unordnung in den Gärten zuzulassen, um Bienen Lebensraum zu bieten.

Die Vereinten Nationen haben den Weltbienentag 2018 ins Leben gerufen, um auf mehr Schutz der Bienen zu drängen. Das Bundesland Bayern ist in der Umsetzung des Bienenschutzes Vorreiter. Im letzten Jahr unterschrieben fast 1,75 Millionen Menschen das Volksbegehren "Rettet die Bienen", im Juli verabschiedete der Landtag strengere Regeln im Umwelt-, Natur- und Artenschutz.

Das habe auch viele Menschen sensibilisiert - doch leider sehe es in der Umsetzung im eigenen Garten oft noch anders aus, sagt Petra Friedrich vom Deutschen Imkerbund. "Wenn man in so eine Neubausiedlung hineinschaut, dann ist das nicht nur für Insekten eine Wüste." Schottergärten und kurzgemähte Rasenflächen statt Artenreichtum und Wildwuchs. Dabei ist mehr "Unordnung" im Garten wichtig. 

"Je schlampiger das aussieht, desto besser ist es für die Insekten", sagt Andreas Segerer von der Zoologischen Staatssammlung München. "Man kann auf den ersten Blick den Artenreichtum einer Wiese und eines Parks daran schätzen, wie viele unterschiedliche Farben, Formen und Strukturen man sieht." Löwenzahn, Distel, Klee und ungemähte Wiese sind ein Paradies für Insekten. 

Bedroht sind vor allem Wildbienen. Bundesweit leben etwa 580 Arten, an die 40 gelten als ausgestorben. Anders als Honigbienen sind sie auf ganz bestimmte Pflanzen angewiesen und leisten wichtige Arbeit beim Bestäuben.

Segerer sieht in der intensiven Landwirtschaft mit Düngung und Pestziden ein großes Problem. Der Präsident des Bayrischen Bauernverbandes sieht die Schuld nicht allein bei der Landwirtschaft: "Insekten, Bienen und Artenschutz gehen alle an."

Klöckner betont Relevanz der Biene

Julia Klöckner bezeichnete Bienen als systemrelevant: "Die Biene ist ein Tausendsassa, sie ist systemrelevant – geht es ihr gut, geht es uns allen gut. 80 Prozent der 800 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Honigbienen als Bestäuber angewiesen, rund 85 Prozent der landwirtschaftlichen Erträge im Pflanzen- und Obstbau hängen in Deutschland von der Bestäubung ab. Bienen sind Garant für Biodiversität und volle Regale in den Läden. Ohne sie würde hier ein Drittel der Produkte fehlen."

Klöckner ruft zum Schutz der Bienen auf: "Helfen wir den Bienen! Gefragt ist hier nicht allein die Landwirtschaft, einen Beitrag kann jeder leisten. Wie das geht, zeigt unsere Initiative www.bienenfuettern.de. Denn nur wo etwas blüht, kann auch etwas gesammelt werden."

Auf bienenfuettern.de sind viele Informationen rund um Bienen und eine große Auswahl bienenfreundlicher Pflanzen zusammengetragen. Dort finden sich auch Tipps, wie man seinen Balkon oder Garten zu einem Bienen-Buffet machen kann. 

Mit Material von dpa und BMEL

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