Die Ernte von Braugerste steht bevor. In Niedersachsen sorgen sich die Landwirte um die Preise.
Keine Schützenfeste oder andere Feiern: Das ließ den Bierabsatz während der Corona-Pandemie einbrechen. Somit sinkt auch die Nachfrage der Mälzereien nach Braugerste, wie das Landvolk Niedersachsen mitteilt. Der Absatz sei um acht Prozent eingebrochen.
Hochwertige Braugerste wurde den Bauern in der Vergangenheit mit Aufschlägen von 25 bis 30 Euro pro Tonne im Vergleich zur Futtergerste abgenommen - in diesem Jahr dürften die Aufschläge eher bei 15 bis 20 Euro pro Tonne liegen.
Wenig Wasser, kleine Körner, geringe Erlöse
Das trockene Wetter im Frühjahr habe zu höheren Kosten geführt, etwa für die Beregnung. Denn die gewünschten großen Körner bildet die Gerste nur, wenn sie ausreichend Wasser bekommt - und daran mangelte es in Niedersachsen.
Verwertung als Futter
Deshalb haben einige Landwirte die Braugerstenaussaat bereits auf den Herbst vorverlegt, um die während der Wintermonate aufgefüllten Bodenwasservorräte zu nutzen. Viele Braugerste-Bauern beregneten außerdem ihre Felder.
Dort, wo das nicht möglich ist, könne die Ernte die Qualitätsanforderungen der Brauer nicht erfüllen. Die Konsequenz: Das Getreide lässt sich nur als Futter verkaufen.