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Nach Wirbelsäulenbruch: Louis Stange kämpft sich zurück
Louis Stange stürzte von der Leiter und zertrümmerte sich den fünften Halswirbel. Seit dem Unfall arbeitete er auf sein Ziel hin: Wieder auf dem Schlepper zu sitzen.
Noch eben schnell ein paar Schrauben an der Halle festziehen – das dachte sich Louis Stange an jenem verhängnisvollen Tag. Auf seinem Nachhauseweg stellt er also kurz entschlossen die Leiter an die Wand der Maschinenhalle und klettert nach oben.
"Was dann geschehen ist, weiß ich nicht mehr", sagt der junge Landwirt. Er stürzt vier Meter in die Tiefe und schlägt mit dem Kopf auf dem Boden auf. Seine nächste Erinnerung sind absolute Bewegungsunfähigkeit und fürchterliche Nervenschmerzen im ganzen Körper.
Glück im Unglück ist für Stange, dass sein Nachbar Stephan den Sturz von seinem Küchenfenster aus beobachtet hat und sofort handelt. Er alarmiert den Notarzt. Ein Helikopter fliegt Louis Stange in die Uniklinik Göttingen.
Viel Unterstützung für die Familie
In einer achtstündigen Notoperation retten die Ärzte ihm das Leben, fixieren den komplett zertrümmerten fünften Halswirbel.
Danach kommt eine wahre Tortour, denn Stange hat entsetzliche Nervenschmerzen. Eine Morphiumpumpe in der Halsvene lindert die Schmerzen etwas. Die Familie ist abwechselnd rund um die Uhr am Krankenbett. Seine Schwester Pia pausiert ihr Studium der Biotechnologie, liest ihm am Bett vor und springt für ihn auf dem Hof der Familie ein.
Alleine hätte sein Vater die 245 Hektar Ackerbaubetrieb nicht bewirtschaften können. Gerste, Weizen, Raps und Erbsen baut die Familie darauf an. Auch Berufskollege Dieter hilft selbstlos mit und stellt seine eigenen Felder hintenan. Der Zusammenhalt macht die Familie heute noch sprachlos.

© Kristoffer Finn
Aufgeben kam nicht in Frage
Eine weitere Operation steht an, bei der der fünfte Halswirbel komplett ersetzt wurde, danach monatelange Therapien. Im speziellen Querschnittsgelähmtenzentrum des berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses Hamburg muss Louis Stange täglich an sich und seiner Gesundheit arbeiten.
Aufgeben kommt für ihn nicht in Frage. "Ich wollte wieder auf den Hof zurück, wieder auf dem Schlepper sitzen und den Betrieb demnächst komplett übernehmen", erzählt er. So hatte er es mit seinem Vater vor dem Unfall besprochen. "Der Hof ist mein Leben!"

© Kristoffer Finn
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